Veröffentlicht am 30. Nov. 2002 Von Konrad Tadesse, aktualisiert am 09. Mai. 2016. Die Galerie enthält 4 Fotos.
Beschreibung von Zypressen
Die Zypressen (Cupressus), griechisch κυπαρισσος kyparissos sind eine Pflanzen-Gattung in der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). In einigen Landschaften sind die Zypressen prägend für die Kulturlandschaft, etwa die Mittelmeer-Zypresse in der Toskana.
Beschreibung
Zypressen sind immergrüne Bäume oder strauchförmig wachsende verholzende Pflanzen. Die Wuchsformen der Zypressen-Arten und -Kulturformen variieren von verzwergt bis hoch, von hängend bis säulenförmig, von hochkronig bis ausladend. Ihr schnelles Wachstum und das dichte Laub machen sie zu einem geeigneten Windschutz. Die schuppenförmigen Blätter stehen kreuzgegenständig in vier Reihen an den Zweigen, selten wechselständig zu dritt in Wirteln in sechs Reihen.
Zypressen sind meistens einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), also mit männlichen und weiblichen Zapfen an einem Baum. Die männlichen Zapfen besitzen vier bis zehn Paare Sporophylle. Jedes Sporophyll besitzt drei bis zehn Pollensäcke. Die weiblichen Zapfen benötigen etwa zwei Jahre bis zur Reife, sie bleiben aber oft viele Jahre geschlossen, bis sie sich durch ein Feuer öffnen. Die 8 bis 43 mm großen Zapfen besitzen meist drei bis sechs (zwei bis sieben) Paare dicker, holziger Samenschuppen. Jede Samenschuppe besitzt meist fünf (selten drei) bis 20 Samen. Die Samen besitzen zwei Flügel.
Keimlinge besitzen zwei bis fünf Keimblätter (Kotyledonen).
Geschichte
Der 12 bis 15 Millionen Jahre alte Fund einer Taxodioxylon germanicum, nahe Verwandte der Taxodium distichum, im Braunkohletagebau Garzweiler belegt das dortige Vorkommen der Zypressen während des Miozän 12 – 15 Millionen Jahre alte Zypresse im Tagebau Garzweiler geborgen, Pressemitteilung der RWE Power AG vom 30. Juni 2011.Nach dem Rückgang der Vereisung des Holozän sollen Zypressen erst wieder von den Phöniziern aus Asien nach Europa gebracht und zuerst in Zypern angepflanzt worden sein. In der Antiken Mythologie ist die Zypresse ein Symbol und Attribut vieler Gottheiten, sie steht für die Unterwelt, symbolisiert Langlebigkeit und wird seit jeher mit Tod und Trauer verbunden. Wie viele immergrüne Pflanzen wird sie als Ausdruck der Trauer zur Friedhofsbepflanzung verwendet.
Mittelmeer-Zypressen (Cupressus sempervirens) werden seit der Antike kultiviert. Ein, wie der botanische Artname sagt, immergrüner Nadelbaum (sempervirens bedeutet „immergrün”), der in seiner Jugend rasch, mit zunehmendem Alter immer langsamer wächst. Die der Gattung zugeordneten Arten und ihre zahlreichen Kulturformen vertragen Kälte nur eingeschränkt.
Verbreitung
Zypressen-Arten findet man in allen warmen Klimazonen der nördlichen Hemisphäre, so im Westen Nordamerikas sowie Zentralamerika, im nordwestlichen Afrika, dem Nahen Osten, im Himalaja, im südlichen China sowie dem nördlichen Vietnam. Im Mittelmeerraum und in Vorderasien ist es heute schwer zu unterscheiden, welche Arten hier ursprünglich waren: Zypressenarten wurden bereits während des Römischen Reichs an verschiedenen Stellen angepflanzt Tudge, S. 106..
250px| (Cupressus dupreziana)]Einige Arten der Zypressen kommen mit sehr harschen Lebensraumbedingungen zurecht: Die Sahara-Zypresse kommt im Tassili n’Ajjer-Massiv in der Zentralsahara Algeriens vor.Tudge, S. 105. Sie bilden dort zusammen mit Sahara-Myrthe einen lichten Baumbestand, 300 km von dem nächsten Baumvorkommen entfernt. Je nach Quelle gibt es an diesem einzigen Standort nur noch 153 bis 213 Individuen. Die wenigen Exemplare sind Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Tassili n’Ajjer und stark vom Aussterben bedroht.
In Mitteleuropa sind an klimatisch bevorzugten Standorten zur Zeit nur wenige Arten ausreichend frosthart. Dazu gehören die Arizona-Zypresse (Cupressus arizonica) und die Siskiyou-Zypresse (Cupressus bakeri), die den entsprechenden Winterhärtezonen (WHR) 7b, 7b und 8a zugerechnet werden.
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