Estland Pflanzen Fundorte Gallerien Bilder
Arnika Arnica montana
Frühlings-Fingerkraut Blüte gelb Potentilla tabernaemontani
Echter Meerkohl Blüte weiß Crambe maritima
Kartoffelstrauch Blüte weiß Solanum laxum
Hänge Birke Blüte gelb Betula pendula
Gelbe Taglilie Blüte gelb Hemerocallis lilioasphodelus
Chinesischer Klebsame Blüte weiß Pittosporum tobira
Hänge-Birke Rinde Schnee weiß Betula pendula
Moor-Birke Stamm weiß Betula pubescens
Pfirsichblättrige Glockenblume Blüte blau Campanula persicifolia
Beschreibung von Estland
Estland ist ein Staat in Nordeuropa und das nördlichste Land des Baltikums Es grenzt im Süden an Lettland, im Osten an Russland sowie im Norden und Westen an die Ostsee Über den Finnischen Meerbusen hinweg bestehen enge Beziehungen zu Finnland und historisch gibt es durch die Deutsch-Balten viele kulturelle Verbindungen nach Deutschland Der seit 1991 unabhängige Staat ist Mitglied der Vereinten Nationen, seit 2004 der EU Estland ist zudem Mitglied des Europarats, der NATO sowie der OSZE, seit 2010 der OECD und seit 2011 der Eurozone
Geografie
links Finnischer Meerbusen Estland liegt an der östlichen Küste der Ostsee Das Land ist flächenmäßig etwas kleiner als Niedersachsen und etwas größer als die Schweiz Im Süden des Landes befindet sich die höchste Erhebung, der Suur Munamägi 318 Meter Der größte See ist der Peipsi järv Peipussee Die größten Inseln sind Saaremaa und Hiiumaa
Klima
Das Klima Estlands ist im Allgemeinen kühl-gemäßigt mit kalten, frostigen Wintern und mäßig warmen Sommern auf nordeuropäischem Niveau Die Jahresdurchschnittstemperatur in Tallinn liegt bei 4,5 °C, es fallen 650 Millimeter Niederschlag mit einem Maximum im Spätsommer Im Juli werden durchschnittlich 16,5 °C und im Januar −6,0 °C erreicht Trotz des kalten Winters bleiben die Küsten jedoch oft eisfrei
Flora und Fauna
Auffällig ist der reiche Baumbewuchs, rund 44 Prozent der Landesfläche sind bewaldet Neben Hirschen, Rehen und Füchsen kommen auch Elche 2000–3000, Biber, Marder, die sehr seltenen Schneehasen etwa 200 und vereinzelt Rentiere vor Auch die großen Raubtierarten Braunbär etwa 800, Luchs etwa 2000 und Wolf etwa 600 sind in Estland heimisch Immer wieder hört man vereinzelt von Hunden und Schafherden, die angeblich von Wölfen angefallen werden Wolf, Bär und Luchs sind in Estland jagdbar, wobei der Beitritt zur EU hier in Estland oft kritisierte Einschränkungen gebracht hat, zumal es sich bei der Luchsjagd um reinen „Sport“ handelte Der häufigste Laubbaum in den estnischen Wäldern ist die Birke Sie ist ein vielbesungenes Motiv in Liedern und Volksdichtung und ein nationales Symbol des Landes
Geschichte
links 200px Bei der Unabhängigkeitserklärung in am 23 Februar 1918 Geschichtsträchtiges TallinnDas heutige Estland besteht aus der ehemaligen, von 1710 bis 1918 zum Russischen Reich gehörigen, Ostseeprovinz Gouvernement Estland und dem nördlichen Teil Livlands, zu dem auch die Insel Saaremaa gehörte Die mit dem Deutschen Orden ins Land gekommenen Vasallen hatten sich 1252 erstmals zu einer autonomen Landesverwaltung zusammengeschlossen, die durch das bis 1346 dänische Nordestland bestätigt wurde Nach dem Ende der Herrschaft des Ordens im Jahr 1561 nahmen die hanseatischen Städte und die Ritterschaften auf dem Land die öffentlich-rechtlichen Selbstverwaltungsaufgaben wahr Diese Landesprivilegien, eine Art Autonomiestatut, wurden von der schwedischen Oberschaft bestätigt und blieben auch nach der russischen Eroberung Estlands im Großen Nordischen Krieg 1710 unberührt Die Oberschicht der Stadtbürger und Gutsbesitzer war deutschsprachig, bis 1885 war Deutsch Unterrichts- und Behördensprache Aufgrund einer Russifizierungskampagne der russisch-zaristischen Regierung löste Russisch Deutsch in dieser Funktion ab Eine zentrale Rolle spielte bei der Entwicklung zur eigenen kulturellen und politischen Identität die Universität Tartu, auf der seit den 1870er-Jahren die studierenden Esten sich bewusst nicht mehr über die Mitgliedschaft in den Korporationen assimilieren wollten, sondern vor allem im Verein Studierender Esten eine eigene Identität förderten Während des Zerfalls des Russischen Reiches im Verlauf der Oktoberrevolution erlangte Estland am 24 Februar 1918 seine Unabhängigkeit In den Jahren 1939 bis 1940 wurden die Deutschbalten von den Nationalsozialisten aus Estland und Lettland „heim ins Reich“ geholt Grund war die im Geheimabkommen zum Hitler-Stalin-Pakt geschlossene Vereinbarung, das Baltikum dem sowjetischen Einzugsbereich zu überlassen Unter massivem Druck und Gewaltandrohung durch die Sowjetunion wurde Estland zusammen mit Lettland und Litauen 1940 von dieser annektiert Nach offizieller sowjetischer Lesart traten die baltischen Staaten der UdSSR bei Die Estnische Sozialistische Sowjetrepublik wurde mit Unterstützung von sowjetischen Emissären proklamiert, nachdem Estland zuvor bereits russische Truppen auf seinem Territorium dulden musste Von 1941 bis 1944 war das Land von deutschen Truppen besetzt und wurde verwaltungstechnisch dem Generalkommissariat Ostland zugeordnet In dieser Zeit wurde die Genozid-Politik des Dritten Reiches auch in Estland unter Mitwirkung Einheimischer verfolgt Aufgrund der Erfahrungen mit den Sowjets schlossen sich viele Esten den deutschen Truppen an, allerdings kämpften ebenso Esten auf der sowjetischen Seite Nach der erneuten Besetzung durch die Rote Armee im Herbst 1944 wurde das Land unter Wiederherstellung der Estnischen Sozialistische Sowjetrepublik von 1940/41 in die Sowjetunion eingegliedert Es folgten Deportationen vermeintlich oder tatsächlich dem sowjetischen System ablehnend gegenüberstehender Einwohner Estlands und Repressalien gegen sogenannte Volksfeinde nordwest radio Deportationen in EstlandWährend des Zweiten Weltkrieges verließ auch die schwedischsprachige Bevölkerung, die vor allem auf den Inseln Hiiumaa Dagö, Vormsi Worms und Ruhnu Runö gelebt hatte, das Land Bis dahin hatten sie sich ihr Estlandschwedisch, das mit dem Finnlandschwedischen zu den ostschwedischen Dialekten zählt, bewahrt In der Zeit von 1945 bis 1990 wurde durch gezielte Ansiedlung nichtestnischer Einwohner, insbesondere von Russen, die Zusammensetzung der Bevölkerung nach Nationalitäten wesentlich zu Ungunsten der einheimischen estnischen Bevölkerung verändert Im August 1991 stellte Estland nach einem mehrjährigen Prozess der Loslösung im Zuge von Glasnost und Perestroika von der Sowjetunion, insbesondere seit 1988, seine Souveränität wieder her Diese Entwicklung verlief überwiegend friedlich, was durch den Begriff der „Singenden Revolution“ zum Ausdruck kam Estland wurde am 29 März 2004 NATO-Mitglied Die estnische Bevölkerung befürwortete am 14 September 2003 in einem Referendum den Beitritt zur Europäischen Union Am Mai 2004 wurde daraufhin Estland in die EU aufgenommen Am Dezember 2010 erfolgte der Beitritt zur OECD oecd org: Estonia’s accession to the OECD Zugriff am Dezember 2010 Am Januar 2011 führte Estland als erster der baltischen Staaten den Euro ein
Politik
Staatsaufbau
Riigikogu – Das Parlament von EstlandEstland ist eine parlamentarische Republik Die gesetzgebende Gewalt gehört dem Riigikogu Staatsversammlung/Parlament, der laut dem estnischen Grundgesetz 101 Abgeordnete hat Der Riigikogu wird von allen estnischen Staatsbürgern, die das 18 Lebensjahr vollendet haben, gewählt; das passive Wahlrecht haben estnische Staatsbürger mit der Vollendung des 21 Lebensjahres Die Regierung der Republik besteht aus den Ministern und dem Premierminister Das Staatsoberhaupt ist der Präsident der Republik Estland, der ein abstammungsgemäßer Staatsbürger Estlands und mindestens 40 Jahre alt sein muss Die Wahl des Präsidenten der Republik ist sehr kompliziert Im ersten, zweiten und dritten Wahlgang wählt der Riigikogu den Präsidenten Der Kandidat gilt als gewählt, wenn mindestens zwei Drittel 68 Abgeordnete für ihn gestimmt haben Gelingt es dem Riigikogu nicht, den Präsidenten der Republik zu wählen, wird innerhalb eines Monats ein Wahlgremium einberufen, das aus allen 101 Parlamentsabgeordneten und den Vertretern aller Gemeinden und Städten Estlands derzeit 246 besteht Dieses Gremium hat die Aufgabe, den Präsidenten im vierten und fünften Wahlgang zu wählen Der Kandidat gilt als gewählt, wenn mehr als die Hälfte der Wahlgremiumsmitglieder für ihn stimmen mindestens 174 Falls auch dort niemand gewählt wird, geht die Entscheidung zurück an den Riigikogu, derdie Notwahl des Präsidenten der Republik durchführt Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte der Stimmen der Mitglieder auf sich vereinigt 51 Bei der Parlamentswahl in Estland am März 2011 lag die Wahlbeteiligung bei 62,9 %
Wahlen per SMS und Internet
Gewählt wird in Estland in Wahlkabinen, über das Internet oder per SMS Zur Parlamentswahl 2011 konnten die Wahlberechtigten in Estland ihre Stimme erstmals auch mit einer SMS abgeben Um per SMS wählen zu können, wurden kostenlos personalisierte Sim-Karten abgegeben Wie auch bei den Internetwahlen konnten die Wähler nachträglich die von ihnen getroffene Entscheidung korrigieren heute de: Parlament vor SMS Voting Trotzdem liegt die Wahlbeteiligung, selbst für einen postkommunistischen Staat, extrem niedrig
Koalitionen ab 1992
Mit Beginn des Kabinett Laar I werden die estnischen Regierungen durch Koalitionen getragen
Außenpolitik
EU-Mitgliedschaft
Am 14 September 2003 stimmten die Esten über den Beitritt zur Europäischen Union ab Die Wahlbeteiligung lag bei 64 % Mit einer Mehrheit von 66,9 % Ja-Stimmen zu 33,1 % Nein-Stimmen votierten die Bürger für die Mitgliedschaft in der EU; das ist die niedrigste Zustimmungsrate aller zentral- und osteuropäischen EU-Neumitglieder
Europawahlen
Wahlbeteiligung: 43,9 %
Beziehungen zu Russland
Am 18 Mai 2005 wurde in Moskau der seit 1999 verhandelte Grenzvertrag mit Russland unterzeichnet Die Verzögerung hing mit der Weigerung des russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammen, die estnische Sicht der Annexion 1940 und des Vertrags von Dorpat 1920 zu akzeptieren Am 27 Juni 2005 zog Russland die geleistete Unterschrift allerdings zurück, da es mit dem Entwurf der Präambel der estnischen Seite nicht einverstanden war, den diese dem Vertrag voranstellen wollte und in dem auf die „Jahrzehnte der Besatzung“ sowie die vergangenen „Aggressionen der Sowjetunion gegen Estland“ hingewiesen wird Die Grenzfrage ist damit weiterhin ungeklärt Im Zuge der Einführung der estnischen Euromünzen kam es auf Grund der Darstellung der Grenzen Estlands auf der Rückseite der Münzen zu diplomatischen Verstimmungen mit Russland
Militär
Estland verfügt über eigene Streitkräfte mit insgesamt etwa 16 000 Personen Im aktiven Dienst stehen etwa 800 Personen Die Streitkräfte sind gegliedert in Heer, Marine und Luftwaffe Es besteht eine gesetzliche Wehrpflicht Estland ist Mitglied der NATO
Menschenrechte
Amnesty International weist in seinem Jahresbericht 2010 darauf hin, dass es in Estland immer wieder zu Diskriminierung von Minderheiten kommt Am 15 Oktober 2010 verabschiedete das Parlament eine Reihe von Gesetzen, die auch gewaltlose Aktionen und symbolische Handlungen mit Flaggen anderer Staaten als der estnischen unter Strafe stellt Amnesty International: Estonia – Amnesty International Report 2010, abgerufen am 16 Dezember 2011 englisch Ein Konflikt zwischen der russischen Minderheit und den Esten entzündete sich 2007 an den sogenannten Bronzesoldaten in Tallinn Dieses antifaschistische Denkmal aus Sowjetzeiten wurde im April 2007 auf Veranlassung der estnischen Behörden von seinem ursprünglichen Platz in der Innenstadt der estnischen Hauptstadt in einen Randbezirk verlagert Dies führte zu Protesten vor allem seitens der russischen Bevölkerung Die Proteste gegen die Verlegung des Denkmals wurden durch estnische Sicherheitskräfte niedergeschlagen; ein Demonstrant kam zu Tode, viele wurden verletzt Der Europarat drängte Estland wiederholt, weitere Maßnahmen zu ergreifen, die einer Benachteiligung von Minderheiten entgegenwirkten
Bevölkerung
Neben der estnischen Mehrheit 68,95 % gibt es eine starke russische Minderheit 25,48 % sowie kleinere Gruppen von Ukrainern 2,05 %, Weißrussen 1,14 % und Finnen 0,78 % Knapp 45 % der Einwohner Tallinns sind Nichtesten Trotz zahlreicher staatlicher Programme ist es noch nicht gelungen, die in der Zeit der Sowjetunion zugewanderten oder gezielt angesiedelten Einwohner nichtestnischer Nationalität vollständig zu integrieren Es gibt sogar Russen, die ihre Familiennamen geändert haben, in der Hoffnung, bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben Im Durchschnitt verfügen die Esten im Vergleich zu der russischsprachigen Minderheit über ein höheres Einkommen Esten sind vor allem in Leitungspositionen anzutreffen, Russen eher im Dienstleistungs- und Produktionsbereich Mittlerweile lassen sich zahlreiche Ausländer einbürgern Das Einbürgerungsverfahren ist jedoch mit einem Sprachtest verbunden, den viele vor allem ältere Russen als unzumutbar und schwierig empfinden Teilweise lehnen sie es aus Nationalstolz auch ab, Estnisch zu lernen Jüngere Russen beherrschen vielfach Estnisch und tun sich mit den Aufnahmekriterien leichter In letzter Zeit bringen Russen vermehrt ihre Kinder in die estnischen Kindergärten und Schulen, um ihnen eine bessere Integration zu ermöglichen Auf der anderen Seite sprechen die Esten wiederum immer weniger Russisch, was die Kommunikation mit den Geschäftspartnern aus Russland erschwert und den Russisch sprechenden Einwohnern bessere Berufsaussichten eröffnet Von insgesamt etwa 100 000 Auslandsesten leben knapp 40 000 in Russland, 35 000 in Kanada und 15 000 in Schweden Andere größere Gruppen gibt es noch in Finnland, Südafrika und in Australien In Deutschland lebten 2010 etwa 4040 Esten
Religion
Ein Großteil der Esten ist heute konfessionslos Religion spielt nur noch für eine Minderheit der Bevölkerung eine Rolle Traditionelle Religion der Esten ist der christliche Glaube in der Form des Luthertums, wie er in Skandinavien weit verbreitet ist Dennoch ist die Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche EELK eine quasi offizielle Kirche üblich ist beispielsweise die Abhaltung von Gottesdiensten zu Parlamentseröffnungen und ihr Erzbischof die Zentralfigur der estnischen öffentlichen Religion Die EELK dominiert auch die relativ umfassende Theologenausbildung in Estland in Tartu an der Universität und in Tallinn an der Kirchlichen Hochschule Heute bekennen sich noch etwa 30 % der Bevölkerung als Mitglieder in christlichen Kirchen beziehungsweise Glaubensgemeinschaften Davon sind:
13,6 % evangelisch-lutherisch
12,8 % orthodox
0,5 % Baptisten
0,5 % römisch-katholisch
Die zehn bedeutenden christlichen Kirchen und Gemeinschaften haben sich im Rat Christlicher Kirchen Estlands zusammengeschlossen Eine Besonderheit bilden die etwa 5000 Altorthodoxen, die seit dem 18 Jahrhundert vor der Verfolgung im russischen Kernland in die Randgebiete des Russischen Reiches flohen Am estnischen Ufer des Peipussees gibt es zahlreiche von Altorthodoxen bewohnte Dörfer Kleinere Gemeinden gibt es auch in Tallinn und Tartu http://www starover ee/history htmlZudem sind 4268 Personen der Bevölkerung Mitglied der christlichen Gemeinschaft der Zeugen Jehovas Stand 2010; Quelle: Jahrbuch 2011 der Zeugen Jehovas Zum jüdischen Glauben bekennen sich nur noch etwa 0,1 % der estnischen Bevölkerung Daneben gibt es kleinere Gemeinden sonstiger protestantischer, jüdischer und islamischer Gemeinschaften
Bildungswesen
Nach der Unabhängigkeit wurde Russisch als erste Fremdsprache durch Englisch ersetzt Zum Teil beginnt der Englischunterricht bereits im Kindergarten Nicht synchronisierte Fernsehsendungen fördern das Erlernen des Englischen erheblich In Estland gibt es zwölf anerkannte Universitäten, davon sieben staatliche und fünf private Universitäten sowie 26 weitere Hochschulen In vielen Schulen Tallinns gibt es elektronische Klassenbücher Das ermöglicht Lehrern wie auch den Eltern, von zu Hause aus Einsicht in die Einträge über die Schüler zu erhalten Das erforderliche Computer-Programm wird den Eltern vom Staat kostenlos zur Verfügung gestellt Bereits Ende der 90er Jahre hatte jede Schule einen Internetzugang
Gesundheitswesen
Bisher wurde bei etwa 7900 Menschen HIV diagnostiziert Laut WHO hat Estland mit geschätzt 10 000 Infizierten die höchste HIV-Infektionsrate in der WHO-Region Europa: 0,58 % der Bevölkerunghttp://www welt-in-zahlen de/laenderinformation phtml?country=52 1,3 % der Bevölkerung zwischen 15 und 49 Jahren Am meisten betroffen sind Strafgefangene sowie Angehörige der russischsprachigen Minderheit in Kohtla-Järve, Narva und Tallinn Die Proportionalität der Zahl 10 000 ist jedoch zweifelhaft, da in Estland prozentual viel mehr HIV-Tests durchgeführt werden als in den anderen europäischen Ländern Auch werden ausnahmslos alle schwangeren Frauen per Gesetz auf HIV getestet
Verwaltungsgliederung
Datei:Eesti_maakonnad_2006 svg 350px right Kreiseinteilung Estlands anklickbar poly 149 174 230 291 137 327 40 263 Hiiumaapoly 197 110 338 228 338 319 263 375 203 242 Kreis Läänepoly 225 294 271 387 233 585 38 511 21 363 Saaremaapoly 534 33 567 172 515 174 492 245 421 185 342 240 246 141 Kreis Harjupoly 531 35 567 168 514 176 572 197 569 221 594 244 597 263 666 247 693 192 670 170 666 85 Kreis Lääne-Virupoly 669 77 667 170 693 192 665 246 704 273 805 244 874 107 Kreis Ida-Virupoly 340 240 422 185 490 246 475 314 443 318 433 308 374 323 338 322 Kreis Raplapoly 270 375 337 318 373 327 433 307 486 314 477 352 453 361 449 408 484 421 446 495 345 546 Kreis Pärnupoly 476 309 515 173 573 197 569 223 594 243 596 275 546 317 505 340 484 335 491 313 Kreis Järvapoly 454 365 479 348 482 334 505 338 545 319 597 366 602 379 591 454 560 462 527 507 458 486 487 418 445 401 Kreis Viljandipoly 597 367 546 316 597 265 665 246 707 274 735 310 684 344 Kreis Jõgevapoly 600 365 676 347 748 300 809 443 731 412 662 452 637 439 591 461 Kreis Tartupoly 525 512 556 461 637 442 662 453 658 495 632 501 652 588 622 598 Kreis Valgapoly 656 492 660 452 732 412 806 445 840 514 756 522 753 501 Kreis Põlvapoly 634 502 659 493 756 502 756 521 816 524 765 612 654 619 Kreis VõruDas Gebiet der Republik Estland gliedert sich in 15 Landkreise, 33 Städte, 11 Minderstädte sowie zahlreiche Siedlungen und Dörfer Die estnische Verwaltungsgliederung unterliegt folgender hierarchischen Einteilung:
Republik Estland Eesti Vabariik
Landkreis maakond
Stadt linn
Minderstadt alev – teilweise auch als Städte kategorisiert
Siedlung alevik
Dorf küla
Landkreise
Estland gliedert sich in 15 Landkreise estnisch pl maakonnad, sing maakond :{ class=“wikitable sortable“ -bgcolor=“#e0e0e0″
!Kreis
!Verwaltungssitz
!Code 1
–
Kreis Harju Harju Tallinn EE-37
–
Kreis Hiiu Hiiu Kärdla EE-39
–
Kreis Ida-Viru Ida-Viru Jõhvi EE-44
–
Kreis Jõgeva Jõgeva Jõgeva Stadt Jõgeva EE-49
–
Kreis Järva Järva Paide EE-51
–
Kreis Lääne Lääne Haapsalu EE-57
–
Kreis Lääne-Viru Lääne-Viru Rakvere EE-59
–
Kreis Põlva Põlva Põlva Stadt Põlva EE-65
–
Kreis Pärnu Pärnu Pärnu EE-67
–
Kreis Rapla Rapla Rapla Stadt Rapla EE-70
–
Kreis Saare Saare Kuressaare EE-74
–
Kreis Tartu Tartu Tartu EE-78
–
Kreis Valga Valga Valga EE-82
–
Kreis Viljandi Viljandi Viljandi EE-84
–
Kreis Võru Võru Võru EE-86
}1 Code nach ISO 3166-2Für die Vergleichbarkeit von Daten innerhalb der EU wurde Estland auf der Ebene NUTS in fünf Regionen Statistikeinheiten unterteilt, zu deren Bildung die obigen Landkreise wie folgt zusammen gestellt wurden:{ class=“wikitable sortable“ -bgcolor=“#e0e0e0″
!Region
!Landkreise
!Code
–
Nordestland Harju EE001
–
Westestland Hiiu, Lääne, Pärnu, Saare EE004
–
Zentralestland Järve, Lääne-Viru, Rapla EE006
–
Nordostestland Ida-Viru EE007
–
Südestland Jõgeva, Põlva, Tartu, Valga, Viljandi, Võru EE008
}
Städte
rigth Rathaus Rathaus von Tartu
Infrastruktur
Im Verkehrswesen spielen die Straße und die Schifffahrt auf der Ostsee die wichtigste Rolle, im Güterverkehr auch die Eisenbahn
Telekommunikation
rigth Einer von vielen Internet-Zugangs-Punkten in Tartu In Estland kam es in nur wenigen Jahren zu einer wahren elektronischen Revolution: 93 % der Bevölkerung haben ein Mobiltelefon 2004 und per Gesetz garantiert Estland den Zugang zum Internet Im ganzen Land gibt es Wi-Fi-Zugangspunkte zum Internet, mit denen die bewohnten Flächen abgedeckt werden http://www wifi ee/?p=area&lang=eng 99 Prozent des Landes sind mit diesem kostenlosen Hotspot-Netz abgedeckt Wer keinen eigenen Rechner hat, darf gratis an einem von 700 öffentlichen Terminals in Postämtern, Bibliotheken oder Dorfläden ins Netz Eine solche Regelung ist in Europa einmalig In Estland sind außerdem alle Schulen online Seit 2005 kann bei Wahlen auch über das Internet abgestimmt werden Estland verfügt über die meisten Internetanschlüsse pro Kopf weltweit http://www 3sat de/page/?source=/bauerfeind/151889/index html
Straßen
Wichtigste Straße ist die Via Baltica Europastraße 67, die den Westen Estlands von Tallinn im Norden über Pärnu bis zur lettischen Grenze bei Ikla im Süden durchquert Asphaltiert sind derzeit 2008 überwiegend nur Straßen von überbezirklicher Bedeutung Viele kleine Ortschaften werden aus nur einer Richtung von einer asphaltierten Stichstraße erschlossen Die übrigen Straßen sind unbefestigt Im Land erhältliche Karten im Maßstab 1:200 000 weisen sehr genau aus, welche Straßen asphaltiert sind und welche nicht; von Jahr zu Jahr sind Fortschritte zu verzeichnen Es gibt so gut wie keine separaten Radwege; wenn eine überörtliche Straße, wie die Via Baltica, abschnittsweise als Schnellstraße mit zweimal zwei Fahrspuren ausgebaut ist, wird sie nichtsdestoweniger von Radfahrern mitbenutzt Wegen der Konzentration des Verkehrs auf die asphaltierten Straßen ist der Verkehr dort in manchen Gegenden nicht weniger dicht als auf Straßen ähnlichen Ausbauzustands im engbesiedelten Mitteleuropa
Eisenbahn
Die estnische Eisenbahn wird von der Eesti Raudtee Güterverkehr sowie elektrifizierte Passagierstrecken, siehe Elektriraudtee sowie der Edelaraudtee Passagierverkehr, längere Strecken, Dieselzüge betrieben Der internationale Personeneisenbahnverkehr beschränkt sich auf Verbindungen nach Moskau und St Petersburg, wobei diese wegen wiederkehrender Betriebsprobleme, die vor allem auf die anhaltenden Spannungen mit Russland zurückgehen, nicht sonderlich rentabel sind immer wieder fallen Züge aus; weiterhin benötigen sowohl Esten als auch estnische Russen zur Einreise nach Russland ein Visum, das im Voraus bezogen werden muss, vergleichsweise teuer ist und durchaus nicht immer rechtzeitig ausgestellt wird Im innerestnischen Personenverkehr spielte die Eisenbahn nach ihrer insofern gescheiterten Privatisierung und der anschließenden Stilllegung zahlreicher Strecken fast keine Rolle mehr, jedoch steigen die Passagierzahlen wieder an Das verbliebene Netz besteht aus einem binären Baum mit Wurzel in Tallinn Der überörtliche öffentliche Verkehr wird noch immer großenteils durch Überlandbusse abgewickelt, jedoch macht die Eisenbahn dank niedrigerer Preise vor allem auf den Strecken Tallinn–Tapa–Narva, Tallinn–Tapa–Tartu und Tallinn–Pärnu Boden gut Mittlerweile ist auch in den Zügen drahtloses Internet verfügbar, wenn auch nur in der Klasse
Schifffahrt
Hochseehäfen befinden sich in Tallinn, Muuga, Pärnu, Paldiski und Sillamäe Am 28 September 1994 sank die estnische Fähre Estonia vor der Küste Finnlands auf der Überfahrt nach Stockholm Bei dem Unglück starben 852 Menschen
Luftverkehr
Der wichtigste Flughafen Estlands ist der Flughafen Tallinn; er ist Heimatflughafen der estnischen Fluggesellschaften Estonian Air und Avies Daneben existieren ein internationaler Flughafen in Tartu sowie kleinere Flughäfen in Pärnu, Kuressaare und Kärdla, sowie auf Kihnu und Ruhnu Estonian Air bedient mit fünf Boeing 737-500 europäische Destinationen, unter anderem Stockholm, Oslo, London, Moskau, Brüssel und Kopenhagen In Deutschland werden Frankfurt am Main, München und Hamburg angeflogen Aero Airlines bedient mit Turboprop-Flugzeugen des Typs ATR 72-200 die Strecke Tallinn–Helsinki in Kooperation mit der finnischen Fluggesellschaft Finnair Avies verbindet mit kleinen Turboprop-Flugzeugen der Typen British Aerospace Jetstream 31 und Let L-410 von Tallinn die vorgelagerten Inseln Saaremaa und Hiiumaa Ausländische Fluggesellschaften, die Tallinn anfliegen, sind Air Baltic von Riga und Vilnius, Lufthansa von Frankfurt am Main und München, Easyjet von London-Stansted, Ryanair von Weeze und Bremen, SAS von Stockholm, LOT von Warschau, Czech Airlines von Prag und KLM von Amsterdam
Wirtschaft
Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit organisierte Estland sein Gemeinwesen nach skandinavischem Vorbild völlig um: wenig Hierarchien, viel Transparenz der staatlichen Organe, moderne Kommunikationstechnik Jedoch zeigt das Wirtschaftsmodell des Landes im Vergleich zu den skandinavischen Nachbarn, die eher auf Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft setzen, neoliberalere Züge BertelsmannStiftung Ländergutachten 2003, Estland, gesichtet 13 Mai 2010
Bruttoinlandsprodukt
Nach der Überwindung der Russlandkrise ab 2000 weist die Wirtschaft aller drei baltischen Staaten ein hohes Wachstum auf, allerdings ausgehend von einem niedrigen Ausgangszustand nach der Krise In Estland lag der Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes BIP real seither bei jährlich mindestens % 2006 war Estland mit einem Zuwachs der Wirtschaftsleistung von 10,8 % der Spitzenreiter der Europäischen Union Die Finanzkrise machte sich in Estland bereits zum Jahresbeginn 2008 bemerkbar, ab dem zweiten Quartal Vierteljahr lagen die BIP-Werte inflationsbereinigt unter denen des Vorjahres Für das Gesamtjahr stand ein Rückgang um % zu erwarten Hauptgrund war vor allem die stark zurückgegangene Inlandsnachfrage Bausektor, Einzelhandel Statistikamt Estland, Bericht für das Quartal 2008Das BIP belief sich für 2008 auf gut 250 Milliarden Estnische Kronen EEK, gut 16 Milliarden Euro Estnisches Statistikamt; Datenbankanfrage, 29 Januar 2009 Hochrechnung für 2008 Pro Kopf der Bevölkerung sind das 12 000 Euro zum Vergleich: Deutschland 27 200 Euro Vergleicht man das BIP nach Kaufkraftstandards also nach der Kaufkraft eines Euros mit dem Durchschnitt der EU EU-27:100 erreichte Estland 2008 bereits einen Wert von knapp 65 Deutschland: 112 Verglichen mit dem Jahr 2000 steigerte sich dieser Wert inflationsbereinigt um fast die Hälfte +45 %; damals: 44,6 Statistisches Bundesamt Deutschland – Europäischer DatenserviceDas regelmäßig hohe Wachstum der baltischen Länder hat ihnen die Bezeichnung Baltische Tiger eingebracht
Geographische Verteilung
Der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Aktivitäten konzentriert sich auf die Region rund um die Hauptstadt Tallinn Harjumaa, die knapp 40 % der Bevölkerung Estlands beherbergt Gut 60 % des Bruttoinlandsprodukts werden hier erwirtschaftet 2006, in der Branche ‚Handel‘ sogar über 70 % Zentrum der Landwirtschaft sind die Regionen Zentral- und Südostestland, die bei einem Anteil von 35 % an der estnischen Gesamtbevölkerung 63 % der landwirtschaftlichen Produktion erzeugen inklusive Forstwirtschaft In Nordostestland Ida-Virumaa dominiert dagegen aufgrund der Verarbeitung der lokalen Ölschiefer-Vorkommen die Energiewirtschaft 30 % des nationalen Produkts dieser Branche bei einem Bevölkerungsanteil von 13 % Statistikamt Estland, regionales Wirtschaftsprodukt nach Branchen, Datenbankanfrage, 29 Januar 2009
Währungssystem
Am 27 Juni 2004 traten Estland und weitere zwei der zehn neuen EU-Länder dem Wechselkursmechanismus II im Rahmen des EWS II bei, der erste Schritt, um den Euro einzuführen Estland, Litauen und Slowenien legten die Leitkurse ihrer Währungen zum Euro fest und verpflichteten sich ab sofort, die Schwankungen unter ± 15 % zu halten Bis zum Beitritt des Landes zum Euro am Januar 2011 lag der Leitkurs für die estnische Krone bei 15,6466 pro Euro, was eine maximale Schwankungsbreite von gerundet 13,30 bis 17,99 Kronen bedeutete Der Kurs ergab sich durch die seit 1993 festgelegte Kopplung der Krone zur Deutschen Mark im Verhältnis DEM = EEK Estland verpflichtete sich wie auch Litauen zu einer nachhaltigen Haushaltspolitik Das Design der estnischen Euromünzen wurde 2004 in einer öffentlichen Wahl bestimmt Die Einführung des Euro musste jedoch mehrfach verschoben werden und fand am Januar 2011 statt Am 12 Mai 2010 bescheinigte die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank Estland die Erfüllung aller EU-Konvergenzkriterien Im Juni 2010 stimmten die EU-Finanzminister sowie die Staats- und Regierungschefs der EU der Aufnahme Estlands in die Eurozone zu Spiegel Online: Estland kann den Euro einführen, 12 Mai 2010 Estland bekommt den Euro n-tv de, 17 Juni 2010 Einen Monat später legten die Finanzminister den offiziellen Wechselkurs von 15,6466 estnischen Kronen für einen Euro fest Umtauschkurs für die estnische Krone festgelegt derstandard at, 13 Juli 2010
Staatsfinanzen
Staatshaushalt
Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 8,042 Mrd US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 7,293 Mrd US-Dollar gegenüber Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 4,1 % des BIP The World FactbookDie Staatsverschuldung betrug 2009 1,35 Mrd US-Dollar oder 7,5 % des BIP 2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben in % des BIP folgender Bereiche:
Gesundheit:Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4 5,2 %
Bildung: 5,1 % 2004
Militär: 2,0 % 2005
Entgegen der landläufigen Ansicht, ein Haushaltsdefizit sei in der Verfassung des Landes verboten, ist der Umgang der Regierung mit dem Staatshaushalt zwar nicht gesetzlich festgeschrieben, folgt aber stets klaren Richtlinien Ein ausgeglichenes Budget ist Prinzip, den Gemeinden des Landes ist es nicht erlaubt, ihr budgetiertes Defizit um 60 % der erwarteten Jahreseinkünfte überschreiten zu lassen 75 % bis 2004, und die Begleichung von Staatsschulden darf 20 % der für das jeweilige Abschlussjahr erwarteten Einnahmen nicht übersteigen Zwischen 1993 und 2007 wurde in fast jedem Jahr ein Haushaltsüberschuss verzeichnet Sound public finances in Estonia Why an how?Diese Vorgaben sind in der Konsequenz auch bei der Aufnahme neuer Kredite zu beachten, was die Staatsverschuldung zu einer der niedrigsten in der EU macht Banknoten und Münzen im Umlauf ebenso wie die Guthaben der Geschäftsbanken bei der Estnischen Bank müssen stets voll durch Gold und Fremdwährungsguthaben gedeckt sein Faktisch wird damit ein ausgeglichenes Budget erzwungen
Steuersystem
Nach der Unabhängigkeit 1991 galt in Estland für Personen eine progressive Besteuerung mit 16, 24 und 33 Prozent Das Steuersystem wurde 1994 reformiert und als erstes europäisches Land führte Estland im selben Jahr eine Einheitssteuer ein, deren Satz damals bei 26 % lag Im Januar 2005 wurde dieser Satz auf 24 % reduziert und eine weitere Senkung in jährlichen 1-%-Punkt-Schritten beschlossen Seit dem Januar 2008 liegt der Einkommenssteuersatz dieser Einheitssteuer bei 21 %
Preise und Löhne
Bis 2003 gab es eine deutliche Verlangsamung der Teuerung, seit dem EU-Beitritt 2004 steigt die Teuerungsrate aber wieder an 1,3 % Die vergleichsweise hohen Preissteigerungen der Vorjahre im Schnitt bei % hatten – bei stabiler Währung – in Estland zu deutlich höheren Lebenshaltungskosten als in den Nachbarstaaten Lettland und Litauen geführt Entsprechend sind die vergleichsweise hohen Durchschnittslöhne von 812,70 Euro Quartal 2009 zum Vergleich: Lettland 667,33 Euro Mai 2009 nicht automatisch mit einem höheren Lebensstandard gleichzusetzen
Produktion
Vorherrschende Industriezweige sind 2002 die Holz-, Papier- und Möbelindustrie 25 % und die Nahrungsmittelindustrie 28 % Große Zuwächse gab es in der Elektroindustrie / Maschinen- und Fahrzeugteilebau 18 %, wo Estland mit Norma einen der weltweit größten Hersteller für Sicherheitsgurte beherbergt Bedeutende Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Estland:
Holz- und Möbelindustrie: Horizon in Kehra
Fahrzeugteile: Norma in Tallinn Sicherheitsgurte
Elektronik: Elcoteq in Tallinn
Baustoffe: Nordic Tsement in Kunda
Bauindustrie: Merko Ehitus in Tallinn
Textilindustrie: Kreenholm Küchentextilien in Narva, Baltex 2000 Stoffe und Garne in Tallinn
Nahrungsmittel: Rakvere Lihakombinaat in Rakvere Fleisch, A LeCoq in Tartu Bier & Getränke, Saku in Saku/Harjumaa Bier & Getränke, Kalev in Rae bei Tallinn Süßigkeiten
Energie: Eesti Põlevkivi in Jõhvi Ölschieferabbau
Investitionen
Estland hat mit Stand 31 Dezember 2004 knapp 7 Mrd Euro ausländisches Kapital an Direktinvestitionen angezogen, das sind 170 Euro pro Kopf und fast 80 % des jährlichen BIP zum Vergleich Litauen: knapp 1350 Euro pro Kopf Bedeutendstes Herkunftsland von Direktinvestitionen FDI in Estland ist mit weitem Abstand Schweden Die Investitionen in Höhe von annähernd 3,2 Mrd Euro wurden vor allem im Bereich Bankwesen und Telekommunikation getätigt Es folgen Finnland 1,7 Mrd Euro und mit bereits großem Abstand die USA 300 Millionen Euro Aus Deutschland stammen bisher lediglich 157 Millionen Euro, unwesentlich mehr als aus Österreich 104 Mio Euro Bedeutende ausländische Investoren:
Finanzwesen: Swedbank S : 60 % an Hansapank, SEB S : 100 % an Eesti Ühispank, Sampo Bank FIN, If S/Versicherung, Ergo D/Versicherung, Nordea Finance FIN/Leasing
Telekommunikation: TeliaSonera über Baltic Tele S-FIN : 50 % an Eesti Telekom Festnetz, Tele S
Energie: Shell bzw Statoil UK bzw N/Tankstellen, E on Ruhrgas, Fortum und Gazprom D/FIN/RU an Eesti Gaas, Daikia F an Tallinna Küte Wärme
Textil: Tolaram SGP 100 % an Baltex 2000, Bora’s Wäfveri S an Krenholm
Baustoffe: Atlas Nordic Cement FIN an Kunda Nordic Tsement
Holzverarbeitung: Tolaram SGP : 100 % an Horizon, Atlantic Veneer Group USA an Balti Spoon Holzplatten, Möbel
Nahrungsmittel: HK Ruokatalo FIN an Rakvere Lihakombinaat Fleisch, Olvi an A LeCoq Bier & Getränke, Brauerei/Scottish-Newcastle über Baltic Breweries Holding UK-DK an Saku Bier & Getränke, Procordia Food S an Felix Pöltsamaa Konserven
Außenhandel
Haupthandelspartner Estlands sind die Nachbarländer Schweden, Finnland, Lettland und Litauen Aber auch Deutschland ist ein wichtiger Partner: % der Exporte gehen nach Deutschland und sogar 13 % der Importe kommen aus Deutschland jeweils Rang Hauptexportprodukte sind Maschinen und Maschinenteile 27 % der Ausfuhrgüter gefolgt von Holz und Holzprodukten / Möbeln 13 % Erst dann folgen Textilien %, Metalle und Metallprodukte % und Nahrungsmittel % Trotz der im Vergleich zu den baltischen Nachbarländern etwas höherwertigen Ausfuhrprodukte ist die Handelsbilanz anhaltend deutlich negativ mit sogar steigender Tendenz : Exporten im Wert von 4,7 Milliarden Euro stehen Importe im Wert von 6,7 Milliarden Euro 2004 gegenüber Dadurch bleibt auch die Zahlungsbilanz inkl Finanztransfers/Direktinvestitionen, Dienstleistungen negativ, das Defizit erreicht 2004 13 % des BIP-Wertes
Kultur
Estland war durch seine politische Entwicklung und Besiedlungsgeschichte immer ein interkulturelles Land Die Oberherrschaft hatte zunächst Dänemark, 1252–1561 der Deutsche Orden, danach Schweden und im 18 bis 19 Jahrhundert Russland Die estnische Kultur und Architektur wurde über einen Zeitraum von etwa 800 Jahren stark durch die ortsansässige deutschbaltische Oberschicht geprägt Die großen Städte, insbesondere Tallinn unter dem alten Namen Reval waren stark von der Kultur der Hanse geprägt Vom Mittelalter bis weit ins 19 Jahrhundert bildeten die deutschen Kaufleute das tonangebende Element in Tallinn Ab 1850 setzte eine verstärkte Russifizierung unter den Zaren ein Ein Gegengewicht dazu bildeten baltische Studentenverbindungen und ab den 1870er-Jahren vor allem die Universität Tartu Einen kulturellen Umbruch erfuhr Estlands Kultur durch den Verlust deutscher und schwedischer Bevölkerungsanteile in Folge des Zweiten Weltkriegs und den Zuzug von Russen und anderer Volksgruppen während der sowjetischen Zeit Heute orientiert sich die estnische Kultur wegen der Verwandtschaft des Estnischen zum Finnischen stark am nördlichen Nachbarn Finnland Sie ist weitgehend westlich ausgerichtet und unterhält zahlreiche Kooperationen mit Deutschen Gesellschaften, Evangelischen Kirchen Nordelbische Kirche und Universitäten Göttingen, Greifswald, Kiel, Konstanz, München und Münster Die estnische Literatur spiegelt diese vielfältigen Einflüsse wider – in Estland wurde neben Deutsch und Estnisch auch in Lettisch, Ostschwedisch und Finnisch, Russisch, Latein, Griechisch und Französisch geschrieben Das literarische Forschungsprojekt EEVA der Universität Tartu und des Estnischen Literaturmuseums ist bestrebt, diesen multilingualen Kulturraum des Baltikums ab dem 13 Jahrhundert digital zu dokumentieren Das estnische Nationalepos ist der Kalevipoeg
Medienlandschaft
Neben den drei estnischsprachigen Fernsehsendern ETV Eesti Televisioon öffentlich-rechtlich, Kanal vom norwegischen Unternehmen Shibsted und TV3 Eesti von der schwedischen Modern Times Group empfängt man in Estland zahlreiche anderssprachige Sender über Terrestrik, Satellit und Kabel mit vier Kabelnetzbetreibern So ist es üblich, dass man noch finnische, schwedische, russische, englische und deutsche Sender empfängt Das Staatsfernsehen Russlands startete einen Ableger für Estland namens Perwyj Baltijskij Kanal Estonia Der Erste Baltische Kanal Estland Estnisches Fernsehen über Satellit gibt es im Pay-TV-Paket des skandinavischen Anbieters „Viasat“ auf der Satellitenposition 5° Ost Sirius, die auch in Mitteleuropa empfangbar ist Wer das Viasat-Paket abonniert, erhält neben TV3 und TV3+ russische, finnische, schwedische, norwegische, dänische und englischsprachige Sender Auf dem gleichen Satelliten sind die baltischen MTV-Ableger MTV Eesti, MTV Latvia und MTV Lietuva im Abonnement erhältlich Spartenprogramme sind aufgrund des kleinen Marktes in Estland nicht vertreten Wie auch in Skandinavien ist es im Baltikum wegen der hohen Übersetzungskosten weitgehend üblich, dass die Sender ausländische Fernsehproduktionen im Original mit estnischen Untertitel-Einblendungen senden, also ohne Synchronübersetzung wie in Deutschland Es gibt fünf öffentlich-rechtliche Radioprogramme Vikerraadio ist das informationsorientierte Hauptprogramm Raadio 2 bedient das jüngere Publikum Raadio 4 sendet auf russisch Klassikaraadio bringt Klassik, Folklore, Jazz und Weltmusik Raadio Tallinn sendet von 9:00 bis 19:00 Uhr ohne Unterbrechung Musik und übernimmt in der übrigen Zeit Programme der BBC, der DW und von RFI 97 Prozent der estnischen Bevölkerung besitzen ein Fernsehgerät Mit einer Gesamtauflage von 523 Tageszeitungen pro 1000 Einwohnern hat Estland eine der höchsten Zeitungsleseraten der Welt http://www einst ee/factsheets/factsheets_uus_kuju/estonian_media htm64 % der Bevölkerung verfügt über einen Internetanschluss; 2007 waren 20,8 % aller Haushalte mit Breitband-Internetzugang versorgt http://www itu int/ITU-D/icteye/DisplayCountry aspx?countryId=76
Musik
Estnische Volkstanzgruppe als Kulturträger auf AuslandsreiseWeltweit bekannt ist Arvo Pärt, ein zeitgenössischer Komponist moderner Klassik Rudolf Tobias, Ausgang des 19 Jahrhunderts der erste estnische Komponist, ist Kennern der Chormusik durch seine Motetten auch außerhalb Estlands ein Begriff Eduard Tubin machte im 20 Jahrhundert durch seine romantischen bis atonalen Symphonien auf Estland aufmerksam, was im Jahr 2005 durch ein großes Festival gewürdigt wurde Neeme Järvi ist Dirigent von Weltruf, ebenso sein Sohn Paavo Järvi derzeit Cincinnati Symphony Orchestra und hr-Sinfonieorchester Frankfurt Im Popularbereich kommt dem Pianisten Olav Ehala eine große Bedeutung zu, der zahlreiche Filmmusiken schrieb und bei Theaterproduktionen mitwirkt Ester Mägi schreibt ähnlich wie Veljo Tormis viele Kompositionen und Volkslieder für Chor um, die während der Besatzungszeit der Sowjetunion in Vergessenheit zu geraten drohten und seit der Unabhängigkeit sehr populär geworden sind Zu erwähnen ist das alle fünf Jahre stattfindende Sängerfest, wo Zehntausende, vereint zu einem Chor, nationales Liedgut singen Estland ist momentan auch sehr erfolgreich mit Acts wie Eda-Ines Etti, J M K E, Tanel Padar, Malcolm Lincoln, Vaiko Eplik, Kerli und Vanilla Ninja in der europäischen Pop-Kultur integriert Estland hat auch beachtliche Erfolge beim Eurovision Song Contest erreicht, den Dave Benton gemeinsam mit Tanel Padar für das Land 2001 gewann Der Eurovision Song Contest 2002 fand daraufhin in Tallinn statt
Architektur
Die estnischen Städte werden immer noch von den Holzhäusern geprägt, auch wenn die sowjetischen Plattenbauten dazwischen ragen Heutzutage wird viel mit Schiefer gebaut Das höchste Bauwerk Estlands ist der Fernsehturm in Tallinn 314 Meter, der in den Jahren 1975–1980 anlässlich der Olympischen Spiele in Moskau erbaut wurde In den Tagen des Staatsstreiches in Moskau August 1991 sollte er von russischen Truppen besetzt werden, was durch die estnische Polizei und Demonstranten verhindert wurde Der Turm gehört trotzdem nicht zu den besonderen nationalen Symbolen des neuen Estland Ein möglicher Grund ist seine Lage – der Fernsehturm liegt weitab von der Innenstadt am stadtnahen Wald Das vierthöchste Bauwerk Estlands mit einer Höhe von 254 Metern ist der Mast des Senders Kothla
Fußball
Während Fußball in Estland vor dem Zweiten Weltkrieg noch zu den beliebtesten Sportarten zählte, änderte sich das mit der sowjetischen Besatzung Von nun an wurde Fußball als Machtinstrument missbraucht und es folgte die Auflösung des estnischen Fußballverbandes, Umbenennung der Vereine und die Eingliederung der Nationalmannschaft in das sowjetische Team Als russische Sportart verpönt wurde Fußball in Folge immer unbeliebter und erlangte erst nach der Unabhängigkeit wieder zunehmende Popularität Im Jahr 2011 ist Fußball mit 20 000 Aktiven wieder beliebteste Sportart in Estland Aus dem Abseits ins Rampenlicht – Estland vor EM In Transfermarkt vom 11 November 2011, abgerufen am 12 November 2011
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