hybride latein Gallerien Bilder

Sonnenhut Blüte gelb braun Rudbeckia hybride

Engelstrompete Blüte weiß Brugmansia hybride

Tulpe Hybride Blüte gelb rot Tulipa

Rhododendron Blüte weiß Rhododendron hybride

Tulpe Blütenkelch rot Tulipa hybride

Krokus Blüte lila Crocus hybride

Blaukissen Blüte pink Aubrieta hybride

Blaukissen Blüte rose Aubrieta hybride

Zierapfel Frucht gelb Malus hybride butterball

Fuchsie Hybride Blüte weiß Fuchsia

Beschreibung von hybride

Eine Hybride (von lateinisch hybrida, (h)ibrida, gelegentlich auch Hybrid (maskulin), nicht-fachsprachlich bzw. veraltet: Bastard, Mischling oder Blendling) ist in der Biologie ein Individuum, das aus einer Kreuzung zwischen Eltern verschiedener Arten oder Unterarten hervorgegangen ist. Teilweise, insbesondere in der Zucht, wird der Begriff auch für Nachkommen von Kreuzungen verschiedener Zuchtlinien oder Rassen verwendet.

Wortherkunft

Hybride bedeutet „aus Verschiedenartigem zusammengesetzt, von zweierlei Herkunft“ und geht etymologisch auf die griechische hybris (schuldhafte Tat wider die Ordnung) zurück. Das lateinische hybrida wird mit „Mischling“ oder „Bastard“ übersetzt. Gemeinsam ist, dass eine „bestimmte Ordnung“ überschritten wird. Durch die Herkunft von hybris hat Hybride unter Umständen einen negativen Beiklang.Christoph Vallant: Hybride, Klone und Chimären: Zur Transzendierung der Körper-, Art- und Gattungsgrenzen. Ein Buch über den Menschen hinaus. Königshausen & Neumann, 2007, ISBN 978-3-8260-3764-1, S. 75.

Bedeutung für die Hybridzucht

Liegt eine Kreuzung zwischen unterschiedlichen (meist allerdings nahe verwandten) Arten vor, wird konkreter von Arthybriden oder Hybridarten (englisch hybrid species) gesprochen. Arthybriden sind vielfach nicht oder nur verringert fertil, doch gibt es etliche Ausnahmen. Hybriden, deren Eltern derselben Art angehören (also lediglich verschiedene genetische Linien, Sorten oder Rassen darstellen), sind meist fertil; allerdings tritt nach den mendelschen Regeln ab der folgenden Generation (F2-Generation) vielfach eine Aufspaltung der Merkmale ein. Hybridbildung ist in der Züchtungsforschung von praktischer Bedeutung, insbesondere für Kulturpflanzen, doch werden auch bei Zuchttierrassen häufig Rassen in eine andere eingekreuzt, wobei sich die genetischen Merkmale vermischen.

In der Züchtungspraxis war der Begriff Hybride lange Zeit primär in der Pflanzenzüchtung verbreitet, wird aber inzwischen auch in der Tierzucht verwendet (Hybridzucht). Die Hybridzucht ist hier eine Zucht zwischen zwei rassereinen Tieren unterschiedlicher Rasse. Sie wird meist angewendet, um bestimmte Rassemerkmale zu verbessern bzw. um degenerative Fehlbildungen zu verhindern. Allerdings werden in der Tierzucht auch weiterhin die Begriffe Mischling oder Bastard verwendet, ohne dass damit eine Negativbewertung ausgedrückt werden soll, die sie vielfach in der Umgangssprache haben. Zur Abgrenzung der künstlich erzeugten Hybriden bezeichnen Züchter die in der Natur ohne menschliches Zutun entstandenen Kreuzungen (vor allem bei Pflanzen) ferner als Naturhybriden.

In der pflanzlichen Hybridzucht wird der Heterosis-Effekt ausgenutzt, der – im Vergleich zu reinerbigen Lebewesen – zu mehr Vitalität und Leistungsfähigkeit führt. So kann der Heterosis-Effekt beispielsweise bei Getreide-Arten wie dem Mais zur Verdopplung der Erträge führen. Dementsprechend ist der Anteil der Hybridsorten in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen. So waren 1995 bei Brokkoli, Tomaten und Rosenkohl jeweils über 80 % der Sorten Hybridsorten. In den USA werden Hybride auf mehr als 90 % der Maisfläche verwendet. In China wird mehr als die Hälfte der Reisfläche mit Hybriden gesät. In 16 asiatischen Ländern befinden sich Reishybride in der Testphase. In Indien sind mehr als ein Drittel der Baumwollfläche Hybride.Basra, A. (1999): Heterosis and hybrid seed production in agronomic crops. Routledge.

Um den Heterosis-Effekt vollständig zu nutzen, werden in der Hybridzucht reinerbige Inzuchtlinien als Elterngeneration verwendet. Die entstehenden Linienhybriden bilden die erste Filialgeneration (F1-Generation). Sie werden als F1-Hybriden bezeichnet und sind genetisch uniform.

Die Verwendung von Hybriden hat für den Landwirt den Nachteil, dass Nachkommen von Hybriden deutlich an Fitness verlieren. Beim Anbau von aus Hybriden erzeugtem Saatgut kommt es beispielsweise bei Mais zu Ertragsreduktionen von etwa 30 %. Der übliche Saatgutpreis beträgt nur einen Teil dieser Ertragseinbuße, weshalb sich der jährliche Saatgutzukauf aus betriebswirtschaftlicher Sicht lohnt. Hinzu kommen zwei weitere Nachteile von offen bestäubten Sorten im Vergleich zu Hybriden: Erstens haben private Saatguthersteller einen geringeren Anreiz, verbesserte Sorten zu entwickeln und zu vermarkten, zweitens können offen bestäubte verbesserte Sorten, insbesondere in Feldnähe zu unverbesserten Sorten, durch Kreuzung ihre Züchtungsvorteile verlieren.

Bedeutung für die Evolution

Allgemeines

Hybridbildung ist auch bei natürlichen Evolutionsprozessen biologischer Arten von Bedeutung und damit für die Etablierung genetischer Vielfalt innerhalb der Arten. Während die Entstehung neuer Arten durch Art-Hybridisierung bei höheren Pflanzen häufig und schon lange bekannt ist, war sie bei Tieren lange Zeit eher selten beobachtet worden. Natürliche Arthybridisierung tritt aber durchaus im gesamten Tierreich auf.Schwenk, K., Brede, N., Streit, B. (2008): Introduction. Extent, processes and evolutionary impact of interspecific hybridization in animals. Phil. Trans. R. Soc. B: 363: 2805–2811 Doch sind tierische Hybride oft vom Phänotyp her nicht leicht zu erkennen und werden oft erst mit Methoden der genetischen Analyse entdeckt.Süddeutsche Zeitung Nr. 291 vom 16. Dezember 2010

Generell ist die Tendenz zu beobachten, dass vor allem junge Arten in der Natur hybridisieren können, soweit Kontaktmöglichkeiten gegeben sind, wobei dieser Vorgang aber vielfach nicht zu einer allgemeinen Vermischung und Verwischung der Artgrenzen führt, sondern zur Ausbildung sogenannter Hybridzonen. Teilweise sind die entstehenden Art-Hybriden steril; in diesem Falle sind sie ohne Belang für den Evolutionsprozess. Bekannte Beispiele hierfür sind Maulesel und Maultier, zwei Kreuzungen von Hauspferd und Hausesel. Teilweise sind sie allerdings durchaus fertil und bilden die Grundlage für die Entstehung neuer Genotypen und Arten, wie dies beispielsweise verschiedentlich für Schnecken, Wasserflöhe oder Vögel gezeigt worden ist. Auch aus Braunbär und Eisbär sind inzwischen fertile Hybride in der Natur nachgewiesen.

Auch bei der Evolution zum heutigen Menschen spielte wohl Hybridbildung eine Rolle: Genetische Untersuchungen zur Stammesgeschichte des Menschen ergaben Hinweise auf wiederholte Kreuzungen zwischen Mensch- und Schimpansen-Vorfahren – in der Zeit vor etwa zehn bis sechs Millionen Jahren – über eine Zeitspanne von etwa vier Millionen Jahre hinweg.Nick Patterson, Daniel J. Richter, Sante Gnerre, Eric S. Lander, David Reich (2006): Genetic evidence for complex speciation of humans and chimpanzees. In: Nature, Bd. 441 (29. Juni 2006), S. 1103–1108. Auf das Vorkommen und die teilweise im heutigen Erbgut des modernen Menschen aufgefundenen Hinweise auf eine Hybridisierung mit dem Neandertaler und dem Denisova-Menschen vor einigen 10.000 Jahren wurde in einer neueren Arbeit hingewiesen.Science 328, Issue 5979, S. 710–722 (2010)

Generell gelten alle allopolyploiden Arten als Resultate ehemaliger Hybridisierung. Dies trifft sowohl auf gezüchtete als auch auf natürlich allopolyploid entstandene Tier- und Pflanzenarten zu. Unter den Pflanzen sind solche Fälle beispielsweise in der Gattung Nicotiana oder beim Raps (Brassica napus) nachgewiesen worden. Bei Tieren gibt es entsprechende Nachweise zum Beispiel für Süßwasserschnecken.B. Streit, Th. Städler, K. Schwenk, A. Ender, K. Kuhn, B. Schierwater (1994): Natural hybridization in freshwater animals: Ecological implications and molecular approaches. Naturwissenschaften 81: 65–73

Es folgen einige weitere Beispiele aus Pflanzen- und Tierwelt:

Pflanzenwelt

  • siehe auch Hybridzüchtung
  • Die Abbildungen zeigen zwei Orchideenarten und ihre Naturhybride, die in diesem Falle sogar Gattungshybride sind:

Datei:Orchis militaris ziedai1.jpg|Elternart
Helm-Knabenkraut
(Orchis militaris)Datei:X Orchiaceras spurium Saarland 01.jpg|Hybride
× Orchiaceras spuriumDatei:Aceras anthropophorum Saarland 01.jpg|Elternart
Ohnhorn
(Aceras anthropophorum)

Tierwelt

  • Bei den Vögeln wurden bisher Hybride in ca. 4000 Artkombinationen nachgewiesen, wobei es sich bei ca. 2000 Fällen um Hybride handelt, die in Gefangenschaft entstanden. Die tatsächliche Anzahl der Artkombinationen wird weit höher eingeschätzt, da Hybride teilweise schwer zu erkennen sind.Mc Charty, E. M. (2006): Handbook of Avian Hybrids of the World. Oxford University Press, Oxford. ISBN 0-19-518323-1
  • Der Teichfrosch (Pelophylax „esculentus“) ist eine hybridogenetische Hybride aus dem Seefrosch (Pelophylax ridibundus) und dem Kleinen Wasserfrosch (Pelophylax lessonae) und kann sich in der Natur halten und fortpflanzen. Dazu muss nicht einmal unbedingt eine der beiden Elternarten im selben Biotop vorkommen (deren vererbungsgenetische Funktion können triploide Individuen des Teichfrosches übernehmen).
  • Die Geißblatt-Made (Rhagoletis mendax × zephyria) hat sich offensichtlich im Verlaufe von etwa 250 Jahren als neue Art aus ihren beiden Elternarten entwickelt.
  • Bei Wasserflöhen (Arten der Gattung Daphnia) sind Arthybriden verschiedentlich nachgewiesen worden.Hobæk, A., Skage, M., Schwenk, K. (2004): Daphnia galeata x D. longispina hybrids in western Norway. Hydrobiologia 526: 55–62
  • Bei der Spatelraubmöwe (Stercorarius pomarinus) wurde teilweise eine hybridogene Herkunft vermutet.

1899]

  • Großkatzenhybride – Beispiel ist die Kreuzung aus Löwe und Tiger.
  • Schiege – eine Kreuzung aus Schaf und Ziege.
  • Cama – eine Kreuzung aus Altweltkamel und Lama.
  • Zebroide – Kreuzungen aus Zebras und anderen Tieren der Gattung Pferde.
  • Wisente stehen bezüglich der mitochondrialen DNA Vertretern der Gattung Bos näher als dem amerikanischen Bison und dem Yak, weshalb vermutet wird, dass der Wisent eine Hybridspezies darstellt. Demnach hätten prähistorische Bisonbullen sich immer wieder mit Auerochsen oder verwandten Rindern gepaart, woraus im Holozän der Wisent entstand.Verkaar, Nijman, Beeke, Hanekamp & Lenstra: Maternal and Paternal Lineages in Cross-breeding bovine species. Has Wisent a Hybrid Origin? 2004.
  • Wolphin stellt eine seltene Kreuzung eines Großen Tümmlers mit einem Kleinen Schwertwal dar.
  • Maultier ist eine Kreuzung einer Pferdestute und eines Eselhengstes.
  • Maulesel ist eine Kreuzung einer Eselstute und eines Pferdehengstes.
  • „Motty“ war ein 1978 im Zoo von Chester (Großbritannien) geborener Elefantenhybride (afrikanischer- Loxodonta africana × asiatischer Elefant Elephas maximus). Motty, die kreuzung afrikanische und asiatische Elefant
  • Pizzly – Am 16. April 2006 wurde in der kanadischen Arktis ein Polarbär mit leicht bräunlichem Fell geschossen. Genetische Untersuchungen zeigten, dass damit der erste im Freiland nachgewiesene Mischling von Polarbärin und Grizzly gefunden worden war.Nature Bd. 441 vom 18. Mai 2006, S. 268 Schon länger war aus zoologischen Gärten bekannt, dass beide Bärenarten miteinander Nachwuchs zeugen können. In der Natur hatte man zuvor beim zufälligen Treffen beider Arten jedoch regelmäßig aggressive Auseinandersetzungen beobachtet.Süddeutsche Zeitung Nr. 112 vom 16. Mai 2006, S. 22

Weblinks

Einzelnachweise

Genetik

تهجين الأحياءХибридসংকর জীবHíbridKřížení KrydsningΥβρίδιοHybrid HibridoHíbrido HübriidHibrido دورگهRisteymäHybrideHíbrido KrižanecIbridHibrid HibridaIbrido雑種Гибрид잡종KacukanHybride HybridMieszaniecHíbrido HibridГибридKrižanecХибридHybrid พันทางMelez Гібрид雜交種

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