Indikan Pflanzen-Inhaltsstoffe Gallerien Bilder

Gewöhnliche Robinie Frucht braun Robinia pseudoacacia

Beschreibung von Indikan

250px|right|Strukturformel von Indikan aus Pflanzen
Der Name Indikan auch: Indican bezeichnet zwei einander ähnliche Derivate des Indols.

Pflanzen-Indikan
Pflanzen-Indikan ist ein Glycosid des Indoxyls und kommt natürlich in einigen als Indigopflanzen bezeichneten Pflanzen vor, beispielsweise Isatis tinctoria Färberwaid oder Indigofera tinctoria.
Datei:Isatis tinctoria habitus.jpg|Färberwaid “Isatis tinctoria“
Datei:Indigofera tinctoria0.jpg|Indigofera tinctoria

Das Indikan ist eine farblose, wasserlösliche Verbindung, die durch Enzyme zu gelbem Indoxyl abgebaut wird. Durch Oxidation entsteht der blaue Farbstoff Indigo.

Harn-Indikan
Harn-Indikan auch: Uroxanthin ist das Kaliumsalz der Indoxylschwefelsäure. Die Verwechslung mit dem Pflanzen-Indikan beruht auf einer frühen Form der medizinischen Diagnostik, der sogenannten Harnschau, bei der die Farbe des Urins zu diagnostischen Zwecken herangezogen wurde. Dabei wurde auf die manchmal vorkommende Grün- bis Blaufärbung des Urins geachtet, die heute im Extremfall als Purple urine bag syndrome PUBS bezeichnet wird und insbesondere bei älteren katheterisierten Frauen auftritt. Diese rührt zwar auch vom Farbstoff Indigo her, dieser entsteht aber eben nicht aus dem Pflanzen-Indikan. Den Unterschied zwischen Pflanzen-Indikan und Harn-Indikan entdeckte 1863 der deutsche Biochemiker Felix Hoppe-Seyler.E. F. J. Hoppe-Seyler: Über Indican als constanten Harnbestandtheil. In: Virchows Arch., 27, 1863, S. 388–393. Ein Nachweisverfahren für Harnindikan wurde als Obermeyer-Test bekannt.
Das Harn-Indikan entsteht durch mikrobiellen Abbau der essentiellen Aminosäure Tryptophan im Verdauungskanal des Menschen, dabei entsteht unter anderem Indol. Dieses wird anschließend in der Leber zu Indoxyl oxidiert, zur Entgiftung mit Sulfat vererstert und als Harn-Indikan über den Urin ausgeschieden.
Erhöhte Indikanwerte im Blut > 0,2 mg pro 100 ml im Serum bezeichnet man als Indikanämie, diese findet sich beim Hartnup-Syndrom, Urämie, Ileus, Niereninsuffizienz, Darmfäulnis. Kommt es infolge der Indikanämie zu einer Ausscheidung von Indikan über den Urin, wird dies als Indikanurie bezeichnet. Dieser kann sich bei Kontakt mit Sauerstoff grünlich-bläulich verfärben, was zum Beispiel bei dem Blaue-Windeln-Syndrom blue diaper syndrome, einer meist angeborene Tryptophanmalabsorption der Fall ist. Bei sehr hohen Indikan-Werten im Blut kann es sogar zur Indigurie kommen, der Ausscheidung von Indigo über den Urin.Die Indikanausscheidung ist abhängig von der Zufuhr von EiweißenS. Oldenhage 2003 : Einfluss der Proteinversorgung auf einige mikrobielle Metaboliten im Darmlumen und Harn sowie die Histologie des Kolons bei Katzen PDF; 1,9 MB ; Inaugural-Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover; Seiten 66 und 85., und ist bei einigen Erkrankungen erhöht. Die physiologische Indikanausscheidung über die Nieren liegt bei 5 bis 20 mg pro Tag. Vermehrte Ausscheidung von Indikan liegt vor, wenn über den Urin mehr als 20 mg Indikan in 24 Stunden ausgeschieden wird.

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