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Weißbeerige Mistel Beere weiß Viscum album

Weißbeerige Mistel Büschel Frucht grün Viscum album

Beschreibung von Viscum

Die Misteln der Gattung Viscum sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Sandelholzgewächse Santalaceae. Üblich ist allerdings, den mehr als drei Dutzend Viscum-Arten und den ihnen nahestehenden Gattungen wie z.B. Arceuthobiumgattun und Korthalsellagattung den Rang einer eigenen Familie der Eigentlichen Mistelgewächse Viscaceae zuzubilligen. Daneben gibt es noch, vor allem in den Tropen und Subtropen, die noch wesentlich artenreichere Familie der Riemenblumengewächse Loranthaceae, deren Mitglieder ebenfalls den gehölzparasitischen Lebensformtyp „Mistel“ aufweisen.

Beschreibung und Verbreitung
Misteln sind entweder immergrüne oder sommergrüne zum Beispiel Loranthus ein- oder zweihäusige Halbschmarotzer, die auf Bäumen oder Sträuchern wachsen. Ihre Äste verzweigen sich oft gabelig. Blätter erscheinen paarig oder in Wirteln. Bei einigen Arten, die zusätzlich zum Wasser auch ihre Nährstoffe vorwiegend von ihren Wirten beziehen, sind die grünen, zur Photosynthese fähigen Teile Blätter, grüne Äste sehr klein. Arten, die auf sukkulenten Wirten wachsen und so mit ihren Wirten saisonalen Wassermangel ertragen müssen, sind selbst sukkulent. Im Extremfall bei Viscum minimum befindet sich mit Ausnahme der Blüten die gesamte Pflanze innerhalb des Wirtes. Diese ist also ein Vollparasit.

Die männlichen oder weiblichen Blüten der Viscum-Arten sind unscheinbar, 1 bis 3 Millimeter im Durchmesser und grünlich gelb. Nach der Bestäubung durch Insekten und anschließend erfolgter Befruchtung entstehen weiße, gelbe oder rote Beerenfrüchte. In ihnen sind je einzelne Samen. Eine Besonderheit der Mistel-Früchte und Samen liegt darin, dass keine Samenschale ausgebildet wird. Stattdessen bildet das Mesokarp eine klebrige Schicht aus einer Substanz, die als Viscin bezeichnet wird. Das Viscin hat bei der Samenausbreitung zwei Funktionen: Eine Komponente ist glitschig, so dass die schleimumhüllten Samen schnell den Verdauungstrakt der Vögel passieren. Zweitens ist das Viscin sehr klebrig und klebt die Samen an den Ästen der Wirtsbäume fest. Vögel breiten diese Samen aus, indem sie entweder nur das Fruchtfleisch fressen und die klebrigen Samen an benachbarten Zweigen abstreifen oder die ganzen Früchte fressen und die unverdauten Samen andernorts wieder ausscheiden. Bei der Keimung entsteht unter den winzigen Keimblättern ein „Schlauch“ mit endständiger Scheibe, aus der sich bei Kontakt mit einem geeigneten Wirt auf noch glatter Rinde ein Haustorium entwickelt, durch das der Keimling zu den Leitbahnen der Wirtspflanze vordringen kann.

Misteln sind weltweit in den tropischen, subtropischen und gemäßigten Zonen verbreitet. Die Anzahl ihrer anerkannten Arten ist umstritten und beträgt je nach Familienabgrenzung zwischen rund 400 und über 1400.

Etymologie
Der botanische Name der artenreichen Gattung lautet Viscum lat. für Leim oder Klebstoff. Von den Römern wurde aus den klebrigen Beeren Vogelleim hergestellt, der dem Vogelfang diente. Der Begriff Viskosität als ein Maß für die Zähflüssigkeit eines Fluids geht auf den klebrigen Schleim der Mistelbeeren Mistelleim zurück, bedeutet also wörtlich „Misteligkeit“ oder „Leimigkeit“.

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