Trauerglocke Pflanzen-Gattungen Gallerien Bilder
Grossblütige Trauerglocke Blüte hellgelb Uvularia grandiflora
Beschreibung von Trauerglocke
Die Pflanzengattung Uvularia, manchmal auch Goldsiegel, Goldglöckchen, Zäpfchenkraut oder Trauerglocke genannt, gehört zur Familie der Zeitlosengewächse (Colchicaceae). Es gibt etwa fünf Arten, die nur im östlichen Nordamerika verbreitet sind.
Beschreibung
Erscheinungsbild und Blätter
Uvularia-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen. Diese Geophyten bilden als Überdauerungsorgane unterirdische, kurze bis lange Rhizome, an denen sich einige faserige oder verdickte Wurzeln befinden. Die Pflanzenteile sind kahl oder flaumig behaart. Der im Querschnitt stark kantige oder runde Stängel ist einfachen oder besitzt eine Verzweigung.
Die wechselständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind je nach Sektion sitzend oder durchwachsen. Die ledrige oder häutige Blattspreite ist länglich-linealisch bis länglich-eiförmig. Es liegt Parallelnervatur vor.
Blütenstand und Blüte
Die Blütezeit liegt im Frühling bis frühen Sommer. Je Stängel oder Verzweigung steht über einem endständigen oder scheinbar seitenständigen hängenden Blütenstandsschaft je nach Art meist eine bis höchstens vier Blüten. Im oberen Bereich befinden sich pergamentartige Tragblätter.
Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die sechs gleichgestaltigen Blütenhüllblätter sind frei, überlappen sich dachziegelartig und stehen glockenartig zusammen. Die früh abfallenden Blütenhüllblätter sind linealisch bis schmal länglich mit stumpfem bis spitzem oberen Ende. Die Farben der Blütenhüllblätter reichen je nach Art von grünlich, über weißlich-gelb und strohgelb bis golden-gelb. An den Blütenhüllblätter erfolgt Nektarsekretion. Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden. Die freien oder nur an der Basis der Blütenhüllblätter kurz verwachsenen, kahlen Staubfäden sind dimorph, also sehen nur die drei Staubfäden jeweils eines Staubblattkreises gleich aus. Es sind Konnektive vorhanden und die Staubbeutel sind linealisch-länglich und nach außen gebogen. Drei Fruchtblätter sind zu einem im Querschnitt runden oder scharf dreikantigen, oberständigen, dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen, der gestielt sein kann. Der Griffel endet in einer dreilappigen Narbe, wobei sich die Narbenlappen wenn sie bestäubungsfähig sich nach außen wölben.
Frucht und Samen
Die sitzenden oder gestielten, loculicidalen Kapselfrüchte sind bei Reife grünlich bis gelblich braun, öffnen sich langsam und enthalten ein bis drei Samen je Fruchtfach. Die Fruchtschale ist ledrig bis fast häutig.
Die bräunlich-roten Samen sind kugel- bis eiförmig. Der Arillus ist je nach Art unterschiedlich.
Chromosomenzahlen
Chromosomengrundzahlen betragen x = 6 oder 7.
Systematik und Verbreitung
Die f-Arten sind im östlichen Nordamerika beheimatet.
Die Gattung Uvularia wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 304–305 aufgestellt. Typusart ist U. perfoliata. Der Gattungsname Uvularia leitet sich vom lateinischen Wort uvula, dem medizinischen Wort für Gaumenzäpfchen ab, dies bezieht sich darauf, dass die Blüten wie dieses Organ hängen; man nahm früher an mit den Pflanzenteilen Krankheiten an diesem Organ behandeln zu können. Synonyme für Uvularia sind: Uffenbachia , Oakesia nom. illeg., Oakesiella .
Die Gattung Uvularia gehört zur Tribus Uvularieae in der Familie Colchicaceae.
Die Gattung Uvularia wird in zwei Sektionen gegliedert: Uvularia sect. Oakesiella (Small) Wilbur mit sitzenden und Uvularia sect. Uvularia mit durchwachsenen Laubblättern.
Nutzung
Von U. perfoliata und U.sessilifolia werden die jungen Triebe als wohlschmeckender Spargelersatz gegart gegessen. Die unterirdischen Pflanzenteile von U. sessilifolia werden zur Herstellung von Diätgetränken verwendet.
Die medizinischen Wirkungen von U. grandiflora, U. perfoliata und U. sessilifolia wurden untersucht.
U. grandiflora und U. perfoliata werden in den gemäßigten Breiten als Zierpflanze verwendet.