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Diptam Brennender Busch Blüte weiß pink geadert Dictamnus albus
Beschreibung von Dictamnus
Der Diptam Dictamnus albus, auch Aschwurz oder Brennender Busch genannt, ist die einzige Art der monotypischen Gattung Dictamnus, er gehört zur Familie der Rautengewächse Rutaceae. Diese Pflanzenart steht seit 1936 unter Naturschutz, denn sie kam schon damals nur vereinzelt in Mitteleuropa vor.
Beschreibung
Diptam ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit kriechendem, weißlichem Rhizom, die eine Wuchshöhe von 60 bis 120 cm erreicht. Der unverzweigte Stängel ist aufrecht. Die Laubblätter sind einfach gefiedert mit 3 bis 5 Fiederpaaren und besitzen einen zitronenartigen Duft. Die länglich-eiförmigen Fiedern sind bis 8 cm lang.
Die fünfzähligen, leicht zygomorphen Blüten stehen in Trauben und messen 4 bis 6 cm im Durchmesser. Die rosafarbenen, selten weißlichen Kronblätter besitzen eine dunkle Aderung; das nach unten zeigende Kronblatt ist etwas kleiner als die vier anderen, nach oben und seitwärts gerichteten. Die zehn Staubblätter sind nach oben gekrümmt. Die Frucht ist eine Kapsel.
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni, die Fruchtreife liegt im Hochsommer.
Ökologie
Der Diptam ist ein ausdauernder Hemikryptophyt und eine Schaftpflanze. Er bildet eine VA-Mykorrhiza aus.
Die Blüten sind vormännliche „Eigentliche Lippenblumen“. Ihre Dorsiventralität wird durch die Schwerkraft hervorgerufen; sie bewirkt, dass 4 Kronblätter nach oben weisen und das 5. die Unterlippe bildet. Die Staubfäden krümmen sich durch autonome Wachstumsbewegungen im oberen Teil der Blüte nach oben, so dass sie dem Blütenbesucher als Auffangstangen dienen können. Nach innen nimmt der Griffel dieselbe Stellung ein. Die Blüten duften stark durch purpurne, mehrzellige Drüsenhaare, die sich vor allem an den Staubfäden befinden. Der Nektar wird vom Blütenboden abgeschieden. Bestäuber sind große Hautflügler und andere Insekten.
Blütezeit ist von Mai bis Juni.
Der Duft des Diptam kann durch Mischung von Vanille- und Zitronenaroma nachgeahmt werden. Zur Reifezeit geben die Drüsen der Fruchtstände so viel ätherisches Öl ab, dass die Pflanze schon von weitem gerochen werden kann. Es entsteht dabei das brennbare Gas Isopren, das schwerer ist als Luft. An windstillen Tagen kann es durch eine Zündquelle unterhalb der Blütenrispe entzündet werden, worauf die Feuerfront schnell die Blütenrispe empor läuft und dann erlischt. Die Pflanze nimmt dabei keinen Schaden. Das Gas kann sich an extrem heißen Tagen auch selbst entzünden. Erklärt wird dies durch die Brennglaswirkung bei Tröpfchenbildung. In der Dämmerung kann man bei Windstille und großer Hitze an der Pflanze kleine blaue Flammen sehen. Aufgrund dieses Phänomens wird von manchen angenommen, dass Diptam der „Brennende Dornbusch“ der Bibel sei. Allerdings weist diese Pflanzenart keine Dornen oder Stacheln auf und kommt im südlichen Mittelmeerraum nicht vor. Auch stimmt die Beschreibung der Bibel eines länger brennenden Dornbusches mit dem nur kurzzeitig brennenden Diptam nicht überein.
Die 5 Fruchtblätter sind nur an der Basis miteinander verwachsen. Bei der Reife entsteht eine Spaltkapsel, die an sternförmig angeordnete Balgfrüchte erinnert. Sie wirkt als Austrocknungsstreuer und als Schleuderfrucht: Bei der Reife lösen sich zuerst Exo- und Mesokarp, danach öffnet sich das Endokarp explosionsartig uns streut die Samen bis über 50 cm weit aus; daneben wirken die Früchte als Wind- und Tierstreuer. Die Samen sind Dunkel- und Kaltkeimer.
Die Fruchtreife liegt im Hochsommer.
Die Art ist sehr ausbreitungsfreudig; dies geschieht auf kurzen Strecken mittels der Rhizome und zahlreicher Wurzelsprosse, auf größere Distanzen durch die gut keimenden Samen …