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Beschreibung von technik

Das Wort Technik stammt vom griechischen τεχνικός und leitet sich ab von τέχνη , deutsch etwa Kunst, Handwerk, Kunstfertigkeit. „Technik“ kann bedeuten:

  1. die Gesamtheit der menschengemachten Gegenstände Maschinen, Geräte, Apparate usw. ;
  2. ein besonderes Können in beliebigen Bereichen menschlicher Tätigkeit Fertigkeit, Geschicklichkeit; Gewandtheit usw., z. B. körperlich: Technik des Weitsprungs; geistig: Technik des Kopfrechnens; sozial: Technik der Unternehmensführung ;
  3. eine Form des Handelns und Wissens in beliebigen Bereichen menschlicher Tätigkeit Planmäßigkeit, Zweckrationalität, Wiederholbarkeit usw. ;
  4. das Prinzip der menschlichen Weltbemächtigung.

Es gibt Versuche, diese verschiedenen Bedeutungen auf einen gemeinsamen Grundbegriff zurückzuführen. Doch scheinen die Technikbegriffe zu unterschiedlich, als dass man sie ohne Weiteres vereinheitlichen könnte. Im Folgenden werden weitläufige Wortverwendungen vor allem nach 2, 3 und 4 beiseitegelassen. „Technik“ wird als wohlbestimmter Ausdruck der Technikforschung und -lehre betrachtet, der die Bedeutung 1 als notwendiges, wenn auch nicht hinreichendes Bestimmungsmerkmal enthält.

Definition
Im Sinne der VDI-Richtlinie 3780 umfasst Technik:VDI-Richtlinien. VDI 3780:Technikbewertung. Begriffe und Grundlagen, September 2000, S.2

  1. „die Menge der nutzenorientierten, künstlichen, gegenständlichen Gebilde Artefakte oder Sachsysteme “
  2. „die Menge menschlicher Handlungen und Einrichtungen, in denen Sachsysteme entstehen“
  3. „die Menge menschlicher Handlungen, in denen Sachsysteme verwendet werden“

Diese Begriffsbestimmung enthält keine Spekulationen über das „Wesen der Technik“, sondern beschreibt lediglich, welche Erscheinungen unter dem Namen „Technik“ zusammenzufassen sind. „Technik“ bezeichnet also zunächst die von Menschen gemachten Gegenstände, aber auch die Entstehung und Verwendung der technischen Sachen und das dafür erforderliche Können und Wissen. Technik ist in diesem Verständnis kein isolierter, selbständiger Bereich, sondern auf das Engste mit Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Kultur verflochten.
Fließende Übergänge gibt es erstens zu Gegenständen der bildenden Kunst Architektur, Kunsthandwerk, Industriedesign und zweitens zu natürlichen Erscheinungen und Lebewesen, soweit diese durch menschlichen Eingriff mehr oder weniger stark verändert werden Kulturlandschaften, Gärten, Zuchtpflanzen und Zuchttiere, heute zunehmend auch gentechnische Hervorbringungen, die teils schon den Charakter von Artefakten annehmen. Die gelegentlich als neuartige, „abstrakte“ oder „transklassische“ Technik aufgefasste Programmierung elektronischer Datenverarbeitungsgeräte lässt sich der Teilmenge 3 der modernen Technikdefinition zuordnen, da sie eine besondere Fertigkeit für die Verwendung der Computer darstellt. Oft wird heute gleichbedeutend mit „Technik“ der Ausdruck „Technologie“ verwendet z. B. Raumfahrttechnologie. Aus fachgeschichtlichen und sprachlogischen Gründen meinen manche Technikforscher, dieser Ausdruck sollte der Wissenschaft von der Technik vorbehalten bleiben Allgemeine Technologie .z.B. Günter Ropohl: Allgemeine Technologie, Karlsruhe 2009, S. 31f

Technische Sachsysteme
In den Technikwissenschaften – dieser Ausdruck löst allmählich den Namen „Ingenieurwissenschaften“ ab – ist neuerdings mit der Modellvorstellung des technischen Systems ein allgemeiner Begriff für beliebige technische Hervorbringungen entstanden, der an die Stelle der uneinheitlich gebrauchten und schlecht abgrenzbaren Ausdrücke „Maschine“, „Gerät“, „Apparat“ u. ä. tritt. Ein technisches System „ist durch die Funktion gekennzeichnet, Stoff Masse, Energie und/oder Information zu wandeln, zu transportieren und/oder zu speichern. Es ist stofflich-konkret und besteht aus Werkstoffen mit definierten Eigenschaften, die aus Systemen der physikalischen, chemischen, biologischen Verfahrenstechnik hervorgehen. Es ist ein räumliches Gebilde mit geometrisch definierter Gestalt und setzt sich aus Bauteilen“ mit geometrisch definierter Gestalt „zusammen. Die Gestaltgebung erfolgt in Systemen der Fertigungstechnik“Brockhaus 2003, Bd. 3, S. 1954; ebenso in anderen Nachschlagewerken von Brockhaus und Meyer. Gegenständlich verwirklicht wird alle Sachtechnik also in den technischen Systemen der Stoffwandlung. Immer häufiger gründen neue Technologien auf kreativen Kombinationen von bereits bekannten „combinatorial evolution“W. Brian Arthur, The Nature of Technology, New York etc.: Free Peess 2009, S. 18, wobei die je verfolgten Zwecke in unterschiedlichen Sets von Komponenten ausgedrückt werden könnenZ.B. Ersetzung von Mechanik durch chemische Prozesse, Fluidsysteme oder Elektronik, sog. „Redomaining“, W. Arthur Brian, S. 73
Die Funktionen der technischen Systeme und die Teilfunktionen ihrer Subsysteme werden durch naturale Wirkungszusammenhänge realisiert, die bekannten oder noch nicht bekannten Naturgesetzen unterliegen. W. Brian Arthur definiert als Quintessenz von Technik die Fähigkeit des „capturing phenomena“, d. h. die Kapselung von zuverlässig beherrschten kausalen Wirkungsmechanismen.W. Brian Arthur, The Nature of Technology“, New York etc.: Free Press 2009, S. 56 Noch pointierter drückt es Luhmann aus: Technik sei „funktionierende Simplifikation im Medium der Kausalität“Niklas Luhmann, Soziologie des Risikos, Berlin 1991, S. 97
Dieser Umstand hat zu der Vorstellung verleitet, Technik wäre gleichbedeutend mit angewandter Naturwissenschaft. Damit aber wird die Bedeutung naturwissenschaftlichen Wissens für die Technik, vor allem hinsichtlich früherer Entwicklung, stark überschätzt. Auch bei zunehmender Verwissenschaftlichung der modernen Technik unterscheiden sich die Wissensformen der Technikwissenschaften und der technischen Praxis von den Naturwissenschaften derart, dass nicht ohne Weiteres von einer einfachen Anwendung die Rede sein kann. Umgekehrt ist naturwissenschaftliche Forschung häufig auch angewandte Technik, insoweit sie ihre Gegenstände nur mit erheblichem apparativem Aufwand darstellen und untersuchen kann. Naturwissenschaft und Technik sind verschiedenartige, relativ selbständige Bereiche, die einander nur teilweise überschneiden.
Technische Systeme gehen bei aller Künstlichkeit moderner Werkstoffe letztlich auf Naturstoffe zurück, sie setzen bei ihrer Verwendung Stoff und Energie um, und am Ende ihrer Lebensdauer werden sie selbst zu Abfall. So bringen sie grundsätzlich Eingriffe in das natürliche Ökosystem mit sich, die allerdings in der Vergangenheit häufig zu wenig beachtet wurden. Erst mit dem gewaltigen Anstieg der Umweltbelastungen verbreitet sich in den Ingenieurwissenschaften und in der technischen Praxis die Einsicht, dass auch die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse der Ökologie bei technischen Systemen zu berücksichtigen sind, damit der Verbrauch an natürlichen Ressourcen und die schädlichen Emissionen und Deponate zugunsten des Umweltschutzes begrenzt werden.

Einteilung
Herkömmlicherweise wird die Technik nach ingenieurwissenschaftlichen Fachgebieten oder nach Industriebranchen eingeteilt Bergbau- und Hüttentechnik, Bautechnik, Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Feinwerktechnik, Chemietechnik, Elektrotechnik usw.. Die jeweilige Eigenart der eingesetzten und hervorgebrachten Technik lässt sich damit aber nur sehr unzureichend kennzeichnen; z. B. werden im Maschinenbau energietechnische, produktionstechnische sowie förder- und verkehrstechnische Systeme hergestellt.
Die Beschreibungsmerkmale des technischen Systems erlauben nun eine stimmige Klassifikation nach der Art der Funktion Wandlung, Transport, Speicherung etc. und nach der Kategorie der Objekte Stoff bzw. Material, Energie, Information etc.. Verbindet man diese beiden Einteilungen, ergeben sich neun Technikfelder:

  1. Stoffwandlungstechnik beispielsweise Verfahrenstechnik, Fertigungstechnik, zusammenfassend auch Produktionstechnik
  2. Stofftransporttechnik beispielsweise Fördertechnik, Verkehrstechnik
  3. Stoffspeichertechnik beispielsweise Lagertechnik, z. T. Bautechnik
  4. Energiewandlungstechnik
  5. Energieübertragungstechnik
  6. Energiespeichertechnik
  7. Informationsverarbeitungstechnik einschließlich Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik ;
  8. Informationsübertragungstechnik beispielsweise Nachrichtentechnik
  9. Informationsspeichertechnik einschließlich Drucktechnik, Tontechnik, Fototechnik, Filmtechnik .

Das Schema dieser Einteilung ist weithin anerkannt.Zuerst Johannes Müller: Grundlagen der Systematischen Heuristik, Dietz Verlag, Berlin 1970, S. 59. Weitere …

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