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Bergulme Blatt grün Ulmus glabra
Beschreibung von Ulmus glabra
Die Bergulme Ulmus glabra ; Synonym: Ulmus scabra, Ulmus montana ist ein großer Baum aus der Gattung der Ulmen Ulmus und gehört in die Familie der Ulmengewächse Ulmaceae. Die Bergulme wurde 1992 zum Baum des Jahres gewählt.
Beschreibung
Die Bergulme wächst als sommergrüner Baum, sie erreicht Wuchshöhen von bis zu 40 Meter und Stammdurchmesser von bis zu 3 Meter. Ihre Knospen sind groß und behaart, ebenso die jüngeren Zweige. Die Laubblätter der Bergulme sind, wie bei allen mitteleuropäischen Ulmenarten, asymmetrisch, veränderlich, 8 bis 20 cm lang, größere Blätter sind oft dreispitzig, sie sind in der Mitte am breitesten, häufig mit 13 bis 20 Nervenpaaren, oberseits eher rau, unterseits kurzhaarig.
Die Blütezeit reicht von März bis April. Die Blüten stehen ungestielt an blattlosen Kurztrieben in kleinen knäueligen trugdoldigen Blütenständen. Die zwittrigen Blüten besitzen ein fünfspaltiges, meist rotes Perigon.
Die Fruchtreife von April bis Mai. Der oft länger grün bleibende Samen liegt in der Mitte der Frucht, umgeben von einem Flügel.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.
Ökologie
Die Berg-Ulme kann bis 400 Jahre alt werden. Die Umtriebszeit in der Forstwirtschaft beträgt 120 bis 140 Jahre. Stamm und Äste werden mehrfach übergipfelt durch Seitensprosse Verzweigung sympodial monochasial. Die Laubblätter ebenso wie die Seitenzweige sind zweizeilig angeordnet Lichtschutz. Bei den Ulmen wird die Photosynthese im Frühjahr, bevor die Laubblätter erscheinen, schon von den blattartigen Flügeln der heranreifenden grünen Früchte übernommen.
Bergulmen haben in der Jugend ein Pfahlwurzelsystem. Im Alter bildet sich ein Senkerwurzelsystem mit einer Tendenz zur Herzwurzel viele Senker aus flach bis schräg streichenden Hauptwurzeln aus. Die Wurzeln bilden eine Arbuskuläre Mykorrhiza aus, frühere Angaben über eine Ektomykorrhiza wurden nicht bestätigt.
Die Blütenknospen überwintern. Blütenökologisch handelt es sich um den „vorlaufend“, d. h. vor dem Laubaustrieb erscheinenden und windblütigen „Hängeblütigen Typ“. Reste von Pollenkitt, wie er für die Insektenbestäubung üblich ist, sind vorhanden. Die Blüten sind streng vormännliche Zwitterblüten. Reste von Nektardrüsen produzieren am Grunde der Staubblätter Spuren von Nektar, so dass auch an dieser Stelle die prinzipielle Anlage zur Insektenbestäubung zu erkennen ist. Der Pollen ist zudem eine wichtige Bienennahrung im Frühjahr. Die Blühfähigkeit der Bergulme beginnt nach 30 bis 40 Jahren.
Die Flügelfrüchte sind Gleitflieger mit einer Sinkgeschwindigkeit von 0,67 m/s. Sie werden nur bei starkem Wind weit forttransportiert. Auch durch Wasserhaftung an Tieren ist Ausbreitung möglich. Die frühe Fruchtreife wird durch die in den heranreifenden Früchten stattfindende Photosynthese ermöglicht. Die Samen sind Lichtkeimer, aber nur wenige Tage keimfähig …
Vorkommen
Die Bergulme ist fast über ganz Europa verbreitet, von Mittelspanien, Italien und Südosteuropa bis Südskandinavien, von den Britischen Inseln bis zum Ural. Sie ist vom Tiefland bis in eine Höhenlage von 1300 Metern anzutreffen.
Die Berg-Ulme kommt zerstreut in Schluchtwäldern und schattigen Hangwäldern vor. Sie bevorzugt sickerfeuchte, nährstoff- und basenreiche, auch bewegte Lehm- und Tonböden. Nach Ellenbergs Zeigerwerten ist sie ein Mäßigwärmezeiger, ein Schwachsäure- bis Schwachbasezeiger, an stickstoffreichen Standorten wachsend und eine Verbandscharakterart der Linden-Ahorn und Ahorn-Buchen-Mischwälder Tilio platyphylli-Acerion pseudoplatani .
Gefährdung
Das bekannte Ulmensterben wird durch den Schlauchpilz Ophiostoma ulmi verursacht. Er lebt in den Tracheen der jüngsten Jahresringe und regt zur Verthyllung an, die zur Verstopfung der Tracheen und damit zum Absterben des Baumes führt. Der Pilz wird durch einen Borkenkäfer, den Ulmensplintkäfer Scolytus scolytus übertragen, vor allem, wenn die Bäume – wie in Anpflanzungen an Straßen – ungünstige Standortbedingungen haben und eng beisammen stehen. Die Krankheit wird durch Grundwasserabsenkung deutlich gefördert. Erkrankte Äste oder auch die ganzen Bäume sollten sofort beseitigt werden …