Luzerne Pflanzen-Arten Gallerien Bilder
Luzerne Blüte blau Medicago sativa
Luzerne Blüte blau Medicago sativa
Beschreibung von Luzerne
Die Luzerne Medicago sativa, auch Saat-Luzerne, Alfalfa, Schneckenklee , englisch lucerne ist eine immergrüne, winterharte Nutzpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler Fabaceae, Unterfamilie Schmetterlingsblütler Faboideae .
Beschreibung
Die Wuchshöhe kann bis zu einem Meter betragen. Die Pflanze besitzt ein tiefreichendes Wurzelsystem von über 4,5 Metern Ausdehnung, was sie ungünstige Niederschlagsperioden Dürren gut überstehen lässt.
Ökologie
Die Luzerne wächst als Hemikryptophyt Schaftpflanze, zuweilen auch als Chamaephyt. Sie ist ein ausgesprochener Tiefwurzler. Durch Blattgelenke sind nächtliche Schlafbewegungen möglich, wobei sich die Fiedern zum Schutz vor nächtlichem Wärmeverlust nach oben zusammenlegen.
Wie andere Hülsenfrüchtler Leguminosen hat die Luzerne die Fähigkeit, mit Hilfe von symbiotischen Knöllchenbakterien Rhizobien Stickstoff aus der Luft aufzunehmen, und ist dadurch in der Lage, unabhängig vom vorhandenen Stickstoff im Boden Protein zu bilden. Die Luzerne lebt mit ihrer wirtsspezifischen Spezies Sinorhizobium meliloti in Symbiose.
Die Blüten sind vormännliche „Nektar führende Schmetterlingsblumen“ mit Schnellmechanismus. Die Spannung zwischen Schiffchen und Geschlechtssäule wird durch ein Schwellgewebe an der Unterseite der Staubfadenröhre hervorgerufen. Der Pollen wird bereits bei der Öffnung der Blüte entleert und den Besuchern beim Aufsitzen an den Bauch geschleudert. Beim Schnellvorgang bekommen die Bestäuber einen Schlag, was viele Bienenarten nicht stört. Aber die lernfähigen Honigbienen vermeiden nach einiger Zeit den unangenehmen Schlag, indem sie den Nektar mit ihrem Rüssel von der Seite her erreichen. Dadurch bleibt allerdings die Bestäubung aus. Daher werden seit den 1960er Jahren Blattschneiderbienen der Art Megachile rotundata ausgebracht, um Samenansatz zu erreichen. Die Blüten sind selbststeril, da Pollen und Narbe durch ein Häutchen getrennt sind, das durch den Schnellmechanismus zerrissen wird. Blütezeit ist von Juni bis September.
Die Blüten werden fast ausschließlich von Hummeln besucht, wie u. a. Versuche in Schweden ergaben. Dort wurden Luzernefelder zu weniger als 1 % von Bienen, aber zu 78 % von Hummeln bestäubt. In Finnland hat man daher den Anbau in solche Gebiete verlegt, in denen noch sehr viele Hummeln vorkommen.
Die Samen werden aus den mehrsamigen, spiraligen, sich nur wenig öffnenden Hülsen durch den Wind herausgeschleudert. Danach können sie sich als Rollfrüchte weiter ausbreiten; meist erfolgt jedoch eine Zufallsausbreitung durch Huftiere. Die Fruchtreife erfolgt ab August. Vegetative Vermehrung ist durch Verzweigung des Rhizoms möglich …