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Kokospalme Kokosnuss gelb braun Cocos nucifera

Beschreibung von Kokospalme

Die Kokospalme oder Kokosnusspalme (Cocos nucifera) ist ein tropischer Baum aus der Familie der Palmengewächse, an dem die Kokosnuss wächst.

Grundvorstellung

Als Schopfbaum bildet sie keine Kronen, vielmehr trägt sie einen dichten Schopf großer Blätter. Ein Schopf besteht aus etwa 30 drei bis sieben Meter langen gefiederten Blättern, die in zahlreiche Blattsegmente aufgeteilt sind, so dass die Blätter dem Wind nicht zu viel Widerstand entgegensetzen. Der Baum verträgt auch permanente starke Seewinde und übersteht oft selbst starke Stürme. Kokospalmen sind völlig unverzweigt. Ihre Höhe beträgt ausgewachsen zwischen 20 und 25 Meter (Extremwert 30 Meter). Für diese Höhe haben die Kokospalmen mit Durchmessern von 20–30 cm erstaunlich dünne Stämme, die Stammbasis ist allerdings auf 40–50 cm verdickt. Das Wachstum geht von Scheitelmeristemen aus, die sowohl Blätter als auch Blütenstände bilden. Cocos nucifera ist die einzige Art der Gattung.

In der Vorstellung der Menschen prägt keine Baumart das Bild tropischer Küsten so sehr wie Kokospalmen. Die in vielen tropischen Ländern „Baum des Himmels“ genannte Pflanze bietet den Bewohnern tropischer Küsten seit Jahrtausenden eine hervorragende Nahrungs- und Rohstoffquelle: mit ihren Früchten als gehaltvoller Nahrung und Getränk (roh oder vergoren), ihrem Holz als Baumaterial für Hütten, ihren Blättern als Dachbedeckung für diese, ihren Fasern zum Flechten von Hauswänden, Körben, Matten und ihren trockenen Kokosnussschalen als Brennmaterial. So liefert zum Beispiel in Kerala schon eine 0,2 Hektar große Plantage mit 35 Palmen genug trockene Blätter, Spathen und Steinschalen, um den Jahresbedarf von 2.500 bis 3.600 kg Brennstoff für eine fünfköpfige Familie zu decken (Tagesbedarf 7–10 kg).

Angebaut werden Kokospalmen seit mindestens 3000 Jahren. Heute liefert die Kokospalme 8 Prozent des Weltpflanzenölbedarfs und wird auch sonst vielfältig genutzt.

Mit einer Produktion von 44.723.000 Tonnen Kokosnüssen ist die Kokospalme eine der großen Nutzpflanzen. Die Weltproduktion an Kopra beträgt 4.774.000 Tonnen.

Beschreibung
Je nach Sorte und Standort werden Kokospalmen bis zu 30 Meter hoch. Die Kokospalme ist monotypisch und verfügt über einen diploiden Chromosomensatz. Alle Palmensorten sind miteinander kreuzbar. Die größte Formenvielfalt findet man in Südostasien. Diese starken Individualunterschiede werden für züchterische Zwecke genutzt. Dort kommen auch selbstbefruchtende Zwergformen vor, die aber auch mit Hochstämmen kreuzbar sind.

Blätter
Die Krone der immergrünen Pflanze besteht aus einem Schopf mit bis zu 6 Meter (Extremwert 7 Meter) langen palmentypisch gefiederter Blättern, die vom Scheitelmeristem aus wachsen.

Die Länge der Blätter schwankt bei der ausgewachsenen Pflanze zwischen 3,5 und 7 Meter bei 1 Meter Breite und einem Gewicht von 10 bis 15 kg. Die Blätter stehen im ersten Jahr aufrecht, im zweiten Jahr waagrecht und hängen im dritten Jahr herab, bevor sie absterben. Meist entwickeln sich pro Jahr 12 bis 19 Blätter. Die gefiederten Blätter sind in 200 bis 250 schmale Segmente unterteilt, die 2 bis 3 cm breit und 60 bis 90 cm lang sind. (Die Segmente liegen nicht senkrecht, sondern angewinkelt zu Blattachse, so dass sich trotz ihrer Länge nur eine Gesamtbreite des Blattes von gut 1 Meter ergibt.) Junge Blätter werden am Anfang von einer bis 60 cm langen Blattscheide umschlossen, deren Überreste als braungetrocknete Reste noch lange am Baum hängen. Diese Schalen werden als „Kokosfaserplatten“ in der Floristik als Untergrund verwendet (nicht zu verwechseln mit Dämmplatten aus Kokosfasern von Schalen reifer Früchte).

Am Ende der Segmente befinden sich Gelenkzellen, die die Position der Segmente zur Mittelrippe verändern und durch Aneinanderlegen der Flächen mit den Spaltöffnungen die Wasserverdunstung vermindern können. Die Konstruktion des Blattes lässt den Baum auch permanent starke Seewinde und die meisten tropischen Stürme überstehen. Orkane überfordern aber immer wieder auch örtlich die Leistungsfähigkeit der Kokospalme.

Spathen: Blüten- und Fruchtstände
Die Früchte wachsen in Gruppen, die sich jeweils in verschiedenen Stadien der Reife befinden.Aus den Blattachsen wachsen oft schon ab dem sechsten oder siebten Jahr die verzweigten Blütenstände mit jeweils bis zu 40 weiblichen und über 10.000 männlichen Blüten. Die weiblichen Blüten öffnen sich erst zwei Wochen nach den männlichen und sind etwa zwei Tage empfangsbereit, so dass Fremdbestäubung überwiegt. Bestäubung wird sowohl durch Wind als auch durch Insekten (Bienen, Wespen, Käfer, Ameisen, Fliegen) vollzogen. Die Blütenstände, die später zu stabilen Fruchtständen werden, sind verholzte Hochblätter, die als Spathen bezeichnet werden. Diese Spathen werden in der Floristik als „Cocos Schale“ oder „Cocos Blatt“ bezeichnet und gern genutzt.

Der Baum trägt das ganze Jahr über Früchte, die in seiner Krone in Gruppen verschiedener Entwicklungsstadien wachsen, so dass reife Kokosnüsse ständig nachwachsen. Je nach Standort blühen und fruchten sie mit voller Leistung 15 bis 60 Jahre, stellen aber auch an optimalen Standorten spätestens mit 80 Jahren ihre Fruchtproduktion ein. Das Höchstalter der Kokospalmen liegt zwischen 100 und 120 Jahren.

Der Ertrag liegt im Mittel bei 50 bis 80 reifen Früchten pro Baum und Jahr, in Sri Lanka bei 30 bis 40 Früchten. An optimalen Standorten können aber auch zwischen 70 und 150 Nüssen pro Jahr geerntet werden. In gut gepflegten 15-jährigen Beständen erntet man pro Hektar und Jahr etwa 9.500, in 20-jährigen Beständen etwa 12.000 Früchte.

Holz
Das Holz ist von geringer Druck- und Biegefestigkeit. Relativ ist es an der Basis wesentlich stabiler (Dichte, Härte, Wassergehalt) als an der Spitze, der äußere Bereich ist wesentlich stabiler als das Stamminnere. Dies macht den Baum sehr beweglich. Bei Stürmen kann der von der Gewalt des Windes geschüttelte Schopf flexibel schwanken, während die Basis dem Ganzen Stabilität gibt.

Die Rohdichte sinkt im äußeren Stammbereich (äußeres Drittel) von der Basis zur Spitze von 0,9 gr/Kubikzentimeter auf 0,3 gr/Kubikzentimeter, im inneren Stammbereich (innerstes Drittel) von der Basis zur Spitze von 0,35 gr/Kubikzentimeter auf 0,1 gr/Kubikzentimeter.

In den äußeren 5 cm befinden sich braungefärbte dichtfasrige Leitbündel, die wie Seile den Stamm stabilisieren. So optimal der Stamm für die Kokospalme konstruiert ist, als Nutzholz hat es für den Menschen keinen besonderen Wert, dennoch wird es für den Bau von Hütten und anderem verwendet. Da es bei Wasserkontakt leicht verrottet, bieten sich aufgeständerte Konstruktionen an.

Wurzel
Aus der verdickten Stammbasis entspringt eine Vielzahl von bleistiftstarken Adventivwurzeln, die sich bei erwachsenen Bäumen 6 bis 7 Meter vom Stamm erstrecken und diesen außerordentlich gut verankern. Lateralwurzeln zweigen meist fast rechtwinkelig ab. Viele Palmen überstehen sogar Tsunamis. Der wasserbedürftige Baum findet mit diesem Wurzelsystem in Küstennähe meist Anschluss an das Grundwassersystem. Der Baum verträgt Salzwasser bis 0,638 % (in Indien gemessener Wert).

Der Baum gedeiht besonders gut auf sandigen Lehmen an Küsten und Flussmündungen, überhaupt auf allen frischen, lockeren, nährstoffreichen und tiefgründigen Böden. Der pH-Wert ist ihm gleichgültig (beispielsweise in Puerto Rico gedeiht er auf Böden mit pH-Werten von 5 bis 8,0). Ungeeignet sind zeitweise überflutete oder verfestigte Böden. Wenig geeignet sind trockene leichte Sande. Diesen fehlt es an Nährstoffen und Wasser, derer die Kokospalme bedarf. Kalk ist vorteilhaft, die Kaliversorgung wichtig. Heute sind Palmenplantagen durch Düngung auch auf nährstoffarmen Böden möglich.

Verbreitung
Die Kokospalme stellt hohe Wärmeansprüche und ist frostempfindlich.Sie ist ein Baum der feuchtwarmen Tropen. Sie fruchtet nur zwischen dem 26. Grad südlicher beziehungsweise nördlicher Breite.

Das Hauptverbreitungsgebiet und die Hauptanbaugebiete liegen zwischen 15 Grad südlicher Breite und 15 Grad nördlicher Breite und weisen eine mittlere Jahrestemperatur von 27 Grad Celsius auf. Außerdem liegt die Mitteltemperatur des kühlsten Monats nicht unter 20 Grad Celsius. Der Baum ist sehr wasserbedürftig und gedeiht in Gebieten mit Niederschlagswerten von 1000 bis 5000 mm pro Jahr. Das Optimum, ablesbar an der Fruchtbildung, beträgt 1200 bis 2300 mm. Günstig ist eine gleichmäßige Verteilung der Niederschläge, wobei kürzere Trockenperioden ertragen werden. Erreichen diese aber 5-6 Monate, geht der Fruchtansatz auf Jahre zurück. Kokospalmen leiden unter sehr trockenen warmen Winden. Kokospalmen sind Lichtbäume, lediglich Jungbäume vertragen Halbschatten. Bei der Aufzucht von Jungbäumen wird bewusst schattiert und bei Trockenheit gewässert.

Kokospalmen werden im gesamten Tropengürtel, beispielsweise in den tropischen Regionen Asiens – auf den Philippinen, in Indonesien, Sri Lanka und Süd-Indien – sowie in Afrika und an Küsten und Flussläufen in Südamerika kultiviert. An Flussläufen reichen sie bis 150 km ins Landesinnere. Die Ausbreitung erfolgte teils auf natürlichem Weg, teils durch den Menschen. Die ursprüngliche Heimat der Kokospalme reicht wohl vom kontinentalen Südostasien bis Indonesien und zum Indischen Subkontinent. Fossilfunde aus dem Miozän in Neu-Guinea und Australien lassen wahrscheinlich erscheinen, dass das Entstehungsgebiet im Bereich des Sunda-Archipels, also in Melanesien zu suchen ist.

Kokosnüsse können weite Strecken über das Meer getrieben werden und, wieder an Land gespült, Wurzeln schlagen. Es gibt Berichte darüber, dass einzelne Kokosnüsse sogar Skandinavien erreicht haben. Einige weit übers Meer getriebene Kokosnüsse waren angeblich danach noch keimfähig. Die Frucht hält sich aber im Salzwasser nicht unbegrenzt lange. Erwiesen ist, dass nach 100 Tagen im Salzwasser noch keine Beeinträchtigung der Keimfähigkeit besteht.

Eine Ausbreitung der Art über Südostasien und Indien hinaus erfolgte wohl großteils durch den Menschen. Schon die polynesischen Seefahrer brachten Kokosnüsse und ihre anderen Nahrungspflanzen und Nutztiere bei der Besiedelung der pazifischen Inseln mit. Die Portugiesen brachten die Kokospalme an die ostafrikanischen Küsten. Den amerikanischen Kontinent erreichte die Kokospalme sehr spät. Es ist nicht sicher, ob sie vor dem Eintreffen von Europäern überhaupt schon Amerika erreicht hatte. Vermutlich existierte sie schon an einigen Küstenabschnitten Panamas. Möglich ist, dass sie in den tropischen Zonen der Pazifikküste damals schon vorgekommen ist, wobei nicht klar ist, ob sie das Gebiet selbst erreicht hat oder vielleicht auch von polynesischen Seefahrern hierher gebracht wurde. Das heute weite Vorkommen an den Küsten Mittel- und Südamerikas wie auch an den afrikanischen Küsten geht darauf zurück, dass sie von Menschen als Nutzpflanze kultiviert wird.

Nutzung
Palmwedel, Stämme
Das Holz der Stämme der Kokospalme wird seit jeher für den Bau von Hütten verwendet. Seit der Erfindung der Hochleistungsfräse wird es auch verwendet für den Hausbau, im Schiffbau, für Sitz- und Liegemöbel, Haushaltsgegenstände (Schalen oder Ähnliches) und Schnitzarbeiten. Von Hand lässt es sich nur schwer bearbeiten, da es sehr fasrig ist.

Die Blätter werden zu Besen zusammengebunden oder als Dacheindeckung genutzt. Geflochten wurden sie (und werden vereinzelt noch heute) als Hauswände oder Körbe verwendet.

Kokosnuss
Die Kokosnuss ist die Frucht der Kokospalme und keine echte Nuss, sondern eine einsamige Steinfrucht. Sie besteht aus drei miteinander verwachsenen Karpellen (synkarp axil) – daher auch die oft leicht dreieckige Form der Kokosnuss. Die drei Punkte, die man auf einer Seite sieht, sind die drei Keimlöcher, wobei immer nur ein Keim zu wachsen beginnt. Die beiden inaktiven Keimlöcher verhärten. Um an das Kokoswasser zu gelangen, wird das aktive, weichere Keimloch geöffnet. Der vergorene Saft der Kokosnuss hat einen äußerst bitteren Geschmack …

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