Kambrischer Scheinmohn Pflanzen-Arten Gallerien Bilder
Kambrischer Scheinmohn Blüte gelb Meconopsis cambrica
Beschreibung von Kambrischer Scheinmohn
Der Wald-Scheinmohn Meconopsis cambrica, auch Kambrischer Scheinmohn und Pyrenäen-Scheinmohn genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Scheinmohn Meconopsis in der Familie der Mohngewächse Papaveraceae. Sie ist die einzige in Europa vorkommende Art dieser Gattung. Die walisische Partei Plaid Cymru verwendet eine stilisierte Blüte des Wald-Scheinmohnes als Logo.
Beschreibung
Der Wald-Scheinmohn ist eine sommergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von durchschnittlich 30 bis 50 Zentimetern, an günstigen Standorten auch bis zu 75 Zentimetern erreicht. Als Speicherorgan dient eine kräftige verdickte Primärwurzel, botanisch als Rübe bezeichnet. Die Pflanze führt gelben Milchsaft.
Der Wald-Scheinmohn bildet Horste.
Die Grundblätter und ein bis drei Stängelblätter sind bis zu 25 Zentimeter lang gestielt, entwickeln eine Länge bis zu 20 Zentimeter und sind fiederschnittig. Im Grundriss zeigen sie eine lanzettliche Form. Die Abschnitte sind verkehrt-eiförmig gestaltet. Der Blattrand ist gezähnt.
Die Blüten entspringen einzeln den Blattachseln. Die Blütenstiele sind bis 35 Zentimeter lang. Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle. Der Blütendurchmesser beträgt bis Zentimeter. Die zwei kahlen, grünen Kelchblätter fallen nach dem Öffnen der Blüteknospe rasch ab. Die vier Kronblätter besitzen eine ausgeprägt gelbe oder orangefarbene Farbgebung. Der oval eiförmige und unbehaarte Fruchtknoten geht in einen deutlich kurzen Griffel über. Die vier bis sechs strahlenförmig angeordneten Narben laufen an der Spitze des Griffels herab. Auffallend ist ihre deutliche Wölbung nach außen. Die Blütezeit erstreckt sich gewöhnlich von Juni bis Juli, bisweilen wurden blühende Exemplare bereits im Mai gesichtet, einige auch noch in den Monaten August bis Oktober.
Es werden glatte Kapselfrüchte gebildet. Ihre Form entspricht einer elliptischen Keule. Die Kapselfrucht ist nicht gekammert, besitzt also nur ein Fruchtfach. Bei Reife bilden sich analog der Anzahl der Fruchtblätter an der Spitze der Kapsel vier bis sechs Valven, über welche der Samen ausgestreut wird. Die Samenkörner sind schwarz und werden über den Wind ausgebreitet, die Pflanze versamt sich dadurch leicht.
Verbreitung und Standorte
Der Wald-Scheinmohn kommt auf den britischen Inseln und in Westeuropa vor. In Deutschland tritt der Wald-Scheinmohn als „verwilderte Zierpflanze“ auf. Ob seine Vorkommen in einigen Gebieten als eingebürgert zu werten sind und wenn ja seit wann- in der Diskussion steht das Jahr 1930- ist noch nicht abschließend geklärt. Dies betrifft seltene Vorkommen in Nordwest-Bayern, in Baden-Württemberg, im Süden Nordrhein-Westfalens, in Ost-Hessen und im Südosten Niedersachsens. Unbeständig, das heißt relativ schnell wieder verschwindend, jedoch regelmäßig neu eingeschleppt, gilt der Wald-Scheinmohn mit seltenen Beständen in Süd-Bayern, Süd-Thüringen, Ost-Sachsen und Schleswig-Holstein.
In Österreich wurde er im Bundesland Niederösterreich gesichtet, ebenso wie im Stodertal in Oberösterreich und im Stadtgebiet Oberndorf in Salzburg.
Das Habitat des Wald-Scheinmohns sind feuchte, schattige Plätze und der Wald. Er wächst meist auf steinigem Boden im Gebirge. Daher ist er besonders daran angepasst, Lücken und Spalten zwischen Felsen und Steinen zu besiedeln. In seinem westlichen Verbreitungsgebiet ist er zunehmend in offenerem Gelände mit geringerem Bewuchs anzutreffen. Dadurch ist es der Pflanze möglich, die städtische Umwelt zu besiedeln, indem sie zwischen gepflasterten Steinplatten und am Fuß von Mauern wächst.