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Großblütige Königskerze Blattrosette grün Verbascum densiflorum
Großblütige Königskerze Blüte gelb Verbascum densiflorum
Beschreibung von Großblütige Königskerze
Die Großblütige Königskerze Verbascum densiflorum ist eine Pflanzenart, die zur Gattung der Königskerzen Verbascum gehört.
Beschreibung
Die Großblütige Königskerze wächst als überwinternd grüne, zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 50 bis 120 manchmal bis zu 300 Zentimeter erreichen kann. Sie blüht nur einmal. Es zeigt sich eine spezielle Trockenheitsanpassung: Die oberirdischen Pflanzenteile sind dicht wollig filzig mit bäumchenförmigen Trichomen behaart, dies bewirkt einen Einstrahlungs- und Verdunstungsschutz. Die Stängel sind durch herablaufende Blattränder geflügelt. Die wechselständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind am Stängel herablaufend. Die einfache, große Blattspreite ist länglich elliptisch. Die runzlig-grubige Blattspreite ist beiderseits dicht gelblich bis grau-grün, filzig behaart. Der Blattrand ist grob gekerbt, gezähnt bis gesägt.
Die Blüten stehen in einem endständigen, langen walzlichen Blütenstand zusammen und blühen von Juni bis September von unten nach oben allmählich auf. Der Gesamtblütenstand ist eine Thyrse, die sich aus meist vier- zwei- bis neun- -blütigen zymösen Teilblütenständen zusammensetzt. Der Blütenstiel ist kurz. Blüten sehr kurz gestielt. Die zwittrigen Blüten sind mit einem Durchmesser von 35 bis 50 mm etwa zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kronblätter sind nicht oder schwach durchscheinend punktiert und durch Flavonoide und entsprechend mit hoher UV-Reflexion hell goldgelb. Die Narbe ist keulenförmig.
Die braune, septizidale Kapselfrucht enthält den feinen Samen.
Ökologie
Die Großblütige Königskerze ist eine zweijährige Halbrosettenpflanze. Sie weist verschiedene Trockenheitsanpassungen auf: Die Blätter sind runzlig-grubig, am Stängel herablaufend wodurch der Regen zur Wurzel abgeleitet wird. Außerdem ist die Pflanze von einem dichten Filz bäumchenförmiger Haare überzogen, die als Einstrahlungs- und Verdunstungsschutz dienen.
Die Blüten sind schwach zweiseitig-symmetrische „Pollen-Scheibenblumen“ und stehen in knäueligen Wickeln, die zu einem ährigen Gesamtblütenstand vereinigt sind. Der Pollen steht nur morgens bis 10 Uhr zur Verfügung. Die Blütenkrone ist durch Flavonoide gelb und hat eine hohe UV-Reflexion. Die Staubfäden sind ungleich: Die oberen drei sind dicht behaart, die unteren zwei kahl. Die Wollhaare wurden früher als „Futterhaare“ gedeutet, heute sieht man in ihnen eher Staubbeutelattrappen. Die Blüten sind vorweiblich; dadurch, dass Hautflügler ährenartige Blütenstände stets von unten nach oben anfliegen, wird Fremdbestäubung gefördert. Auch andere Insekten kommen als Bestäuber in Frage.
Die Früchte sind fachspaltige Kapseln mit je 300 winzigen Samen. Bei je 200 Blüten je Pflanze sind das etwa 60. 000 Samen. Die Ausbreitung erfolgt als Wind- und Tierstreuer. Die Samen sind Ballonflieger, Licht- und Frostkeimer. Fruchtreife erfolgt von September bis Oktober.
Standorte
Man findet die Großblütige Königskerze zerstreut in sonnigen Unkrautfluren, an Schuttplätzen, Wegrändern, Dämmen, Ufern, auch in Waldschlägen. Sie bevorzugt trockene bis frische, nährstoffreiche, meist kalkhaltige Böden. Nach Ellenberg ist sie eine Lichtpflanze mit intermediär kontinentaler Verbreitung, mäßig stickstoffreiche Standorte anzeigend und eine Verbandscharakterart wärmebedürftiger Distel-Gesellschaften Onopordion acanthii.
Verwendung
Wegen der Schleimstoffe und Saponine werden die Blüten arzneilich bei Husten als Auswurf förderndes und Reiz milderndes Mittel gebraucht, darüber hinaus in der Volksmedizinbei Rheuma.
Die Großblütige Königskerze wird als Zierpflanze in Gärten verwendet. Sie zählt zu den sogenannten Freiflächenstauden, die im Gegensatz zu den Waldstauden und den Gehölzrandstauden Standorte benötigt, die fern von schattendem Gehölz stehen.