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Goldtrompete Kletterstrauch Blüte gelb Allamanda cathartica
Beschreibung von Goldtrompete
Die Goldtrompete (Allamanda cathartica) ist eine als Kletterstrauch oder Liane wachsende Pflanzenart aus der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Sie stammt ursprünglich aus dem tropischen Amerika, wird aber weit über ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet hinaus als Zierpflanze kultiviert.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Goldtrompete wächst als ein bis ungefähr 4 m hoher immergrüner Kletterstrauch oder als Liane. Die Pflanze führt einen weißen Milchsaft. Die im Querschnitt runden Zweige sind in der Jugend flaumig behaart und verkahlen später. Sie sind zum Teil unverholzt und können kletternd eine Länge von mehr als zwei Metern erreichen. Die 2–7 mm lang gestielten Laubblätter stehen in der Regel in (3–)4(–5)-zähligen Quirlen, seltener an den oberen Zweigen auch gegenständig oder wechselständig. Zwischen den Ansatzstellen der Blattstiele sind kleine, aber deutliche drüsige Emergenzen (Kolleteren) vorhanden. Nebenblätter fehlen. Die einfachen und ungeteilten, fiedernervigen Blattspreiten sind krautig bis fast ledrig. Sie sind verkehrteiförmig, elliptisch bis lanzettlich oder verkehrteilanzettlich, (3–)6–15(–16,5) cm lang und (1,5–)2,5–5(–7) cm breit. Die Spreiten sind vorne zugespitzt bis geschweift zugespitzt und besitzen einen stumpfen bis keiligen Grund. Sie sind oberseits glänzend und kahl, unterseits matt und kahl oder auf den Nerven behaart. Es sind 10–15 Paare von Seitennerven vorhanden. Diese verbinden sich zu einem den ganzrandigen Spreitenrand begleitenden Nerv.
Generative Merkmale
Die Blütenstände sind gestielte, blattachselständige oder endständige, kahle oder flaumig behaarte Zymoide, die aus 1–7(–14) zwittrigen Blüten bestehen. Ihr Stiel ist 0,5–6 cm lang und hat einen Durchmesser von ungefähr 3 mm. Die trockenhäutigen, leicht abfallenden Deckblätter sind eiförmig-lanzettlich und 1–2 mm lang, die Blütenstiele 2–13 mm lang.
|left|Blüte der GoldtrompeteDer tief geteilte Kelch besteht aus fünf abspreizenden, annähernd gleichen, blattartigen, ungekielten Kelchzipfeln. Diese sind eiförmig bis lanzettlich, (5–)10–12(–22) mm lang, (3–)4–5(–7) mm breit und vorne spitz oder kurz zugespitzt. Sie sind kahl oder an der Außenseite ± flaumhaarig. Im Unterschied zu anderen Arten der Gattung weisen die Kelchzipfel keine Drüsen (Kolleteren) auf. Die gelbe, trichterförmige Blütenkrone ist 5–10(–14) cm lang und hat einen Durchmesser von 9–14 cm. Der zylindrische untere Teil der Kronröhre ist (2–)2,8–4,5 cm lang und hat einen Durchmesser von 0,4–0,5 cm, der breit trichterförmige bis glockige obere Teil ist 2,5–5 cm lang und hat am Schlund einen Durchmesser von 2–4,5 cm. Die fünf annähernd gleich großen, flach ausgebreiteten Kronzipfel sind in der Knospe nach links überlappend gedreht (contort). Sie sind gestutzt-verkehrteiförmig bis kreisrund, 2,5–6 cm lang und 2–5,5 cm breit. Die fünf freien Staubblätter besitzen sehr kurze Staubfäden und sind vor den Kronzipfeln am oberen Ende des zylindrischen Teils der Kronröhre eingefügt. Sie wechseln mit fünf zweiteiligen, flaumig behaarten Schuppen ab. Die sonst kahle Krone ist in diesem Bereich innen flaumhaarig. Die freien, weder miteinander noch mit der Narbe verklebten Staubbeutel bestehen aus zwei Theken, sind intrors, also mit ihren Pollensäcken zum Blütenzentrum hin gewandt und öffnen sich der Länge nach. Sie sind schmal länglich, 4–5,5 mm lang und besitzen eine abgerundete Basis. Ihr Konnektiv läuft in einer Spitze aus. Der oberständige, eiförmige, ungefähr 3 mm lange, kahle Fruchtknoten ist am Grund von einem flachen, ringförmigen, etwa 1 mm hohen, unregelmäßig gelappten Nektarium umgeben. Er ist einfächerig, besteht aber aus zwei miteinander verwachsenen Fruchtblättern. Der Fruchtknoten enthält an den beiden parietalen Plazenten zahlreiche Samenanlagen. Der einzelne fadenförmige Griffel trägt eine kopfig-zylindrische Narbe, mit der er die Staubbeutel erreicht. Die Narbe besitzt am Grund einen zurückgekrümmten Hautsaum und weist an der breit abgerundeten Spitze zwei kurze, stumpfe Lappen auf.
|Kapselfrüchte der GoldtrompeteDie Früchte sind holzige, sich zweiklappig an den Plazenten öffnende, kahle, mit Stacheln besetzte Kapselfrüchte. Sie sind annähernd kugelig bis ellipsoidal und etwas seitlich zusammengedrückt, (2–)3–7(–8) cm lang und (2–)3–5 cm breit. Die dünnen, ziemlich weichen, scharf zugespitzten Stacheln sind (4–)10–15(–17) mm lang. Die zahlreichen, flachgedrückt-eiförmigen, trockenen Samen sind in der Kapsel dachziegelig angeordnet und haben einen Durchmesser von (13–)18–24 mm. Sie sind kahl und besitzen einen konzentrischen, steifen Flügel oder Hautrand.
Die Goldtrompete kann das ganze Jahr über blühen und fruchten.
Chromosomen
Allamanda cathartica hat einen diploiden Chromosomensatz mit 2n = 18.
Verbreitung und Lebensraum
Da die Goldtrompete in den Tropen und Subtropen weltweit schon seit langer Zeit kultiviert wird und regelmäßig verwildert, ist ihr natürliches Verbreitungsgebiet nicht mehr mit Sicherheit festzustellen. Man nimmt aber an, dass die ursprünglichen Vorkommen im tropischen Südamerika liegen, also etwa im Amazonasbecken und in den Guayana-Staaten, von wo die Art zuerst beschrieben worden ist. Es machen aber zumindest auch die Vorkommen an der karibischen Küste von Costa Rica, Nicaragua, Honduras und Guatemala einen natürlichen Eindruck.
Die Art wächst in tropischen Regenwäldern, vor allem an Ufern von Seen und Wasserläufen, und in regelmäßig überfluteten Sumpfwäldern. Sie besiedelt auch Waldlichtungen und Sekundärvegetation, beispielsweise Waldränder, Weg- und Straßenränder sowie Feuchtgebiete in beweidetem Gelände. Die Vorkommen reichen in Mittelamerika von Meeresniveau bis auf etwa 1500 m Seehöhe, in Südamerika manchmal sogar noch höher hinauf. Der Großteil der Vorkommen liegt aber jedenfalls in den Tieflagen.