Gewöhnlicher Spindelstrauch Pflanzen-Arten Gallerien Bilder
Gewöhnlicher Spindelstrauch Pfaffenhütchen Frucht rot orange Euonymus europaeus
Beschreibung von Gewöhnlicher Spindelstrauch
Der Gewöhnliche Spindelstrauch Euonymus europaeus, auch Europäisches oder Gewöhnliches Pfaffenhütchen, Pfaffenkäppchen, Pfaffenkapperl, Spillbaum oder Spindelbaum genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Spindelbaumgewächse Celastraceae Das Pfaffenhütchen wurde 2006 zur Giftpflanze des Jahres gewählt
Beschreibung
Erscheinungsbild und Blätter
Der Gewöhnliche Spindelstrauch erreicht als sommergrüner, aufrechter, reich verzweigter, sparriger Strauch Wuchshöhen von bis zu m, als kleiner Baum auch bis zu m Die im Querschnitt oft stumpf vierkantigen Zweige Rutenstrauch besitzen eine anfangs grüne bis später grau-braune Rinde, es können zwei bis vier schmale Korkleisten vorhanden sein Korkflügel sind relativ selten anzutreffen, man findet sie aber auch bei der Ulme Sträucher und Bäume besitzen im Alter einegrau-braune, längsrissige Borke Er ist windfest und frosthart Die Pflanzenteile sind giftig
Die gegenständigen Laubblätter besitzen einen Blattstiel und eine mit einer Länge von bis 12 cm eiförmige bis lanzettliche Blattspreite mit einem fein gekerbten bis gesägten Rand Beide Blattflächen kahl Sie zeigen eine sehr schöne, teilweise leuchtend rote Herbstfärbung
Vierzählige Blüte mit den vier Kronblättern und den nur vier Staubblättern, auch der Diskus ist gut zu erkennen
Blütenstand und Blüte
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni Es werden achsenständigen trugdoldige Blütenstände auf einem bis cm langen Blütenstandsschaft gebildet Sie enthalten meist zwei bis sechs, selten bis zu neun Blüten
Die zwittrig, vierzähligen Blüten sind klein und unscheinbar mit doppelter Blütenhülle Die vier Kelchblätter sind grün und mm lang Die vier Kronblätter sind bis mm lang und grünlich bis weiß Der Nektar wird vom fleischigen, vierlappigen Diskus abgesondert und lockt viele Insekten-Arten, insbesondere Ameisen und Fliegen, als Blütenbesucher an Es ist nur der äußere, episepale vor den Kelchblättern stehende Kreis mit vier auf dem Diskus stehenden Staubblättern vorhanden, der innere, epipetale Staubblattkreis ist ausgefallen Der Fruchtknoten ist oberständig
Die Blütenformel lautet: star K_4 ; C_4 ; A_4 ; G_
Frucht und Samen
Die in einem abstehenden Fruchtstand stehenden Früchte reifen im September bis Oktober und öffnen sich dann mit vier Klappen Die purpurrosa bis karminrot gefärbten, vierlappigen, Kapselfrüchte sind vierfächrig, bis 1,5 cm breit und enthalten ein bis vier Samen Die weißen, eiförmigen Samen mit einer Länge von bis mm sind von einem dünnen, orangefarbenen gefärbten Samenmantel Arillus ganz umhüllt, besitzen einen grünen Embryo und hängen an verlängerten Stielchen aus der geöffneten Kapsel heraus
Ökologie
Der Gewöhnliche Spindelstrauch ist ein winterkahler Strauch mit wintergrünen Zweigen, also ein Rutenstrauch Er ist ein Flachwurzler mit VA-Mykorrhiza Die Blüten sind vormännliche „Nektar führende Scheibenbumen“ Die Art ist dreihäusig d h neben Pflanzen mit zwittrigen Blüten kommen auch solche mit nur männlichen und solche mit nur weiblichen Blüten vor; bei letzteren sind die Pollensäcke taub Der Nektar wird vom fleischigen Diskus abgegeben Besucher sind Insekten aller Art, besonders Fliegen Blütezeit ist von Mai bis Juni
Die Früchte sind 4-fächrige, fachspaltige Kapseln Die Samen hängen am verlängerten Stielchen, dem Funiculus, eine Zeit lang aus der geöffneten Kapsel heraus Das fördert die Mundverbreitung durch z B Drosseln und Rotkehlchen; diese schälen den fleischigen Arillus ab, wobei der verbleibende Samen zu Boden fällt Der Samen enthält reichlich Nährgewebe Endosperm und bereits ergrünte Keimblätter Fruchtreife ist von August bis Oktober Die Keimung erfolgt erst nach einer Samenruhe von 3-4 Jahren Vegetative Vermehrung erfolgt durch sich bewurzelnde Kriechsprosse
Name
Da die Kapselfrucht einer Kopfbedeckung katholischer Geistlicher ähnelt, wird die Pflanze „Pfaffenhütchen“ oder „Pfaffenkäppchen“ genannt Der Spitzname „Rotkehlchenbrot“ stammt daher, dass die Samen im Winter gerne von Vögeln gefressen werden