Gemeiner Beinwell Pflanzen-Arten Gallerien Bilder
Gewöhnlicher Beinwell Blüte rötlich Symphytum officinale
Gewöhnlicher Beinwell Blüte weiß Symphytum officinale
Beschreibung von Gemeiner Beinwell
Der Echte Beinwell (Symphytum officinale), auch Gemeiner Beinwell, Arznei-Beinwell, Beinwurz, Bienenkraut, Hasenlaub, Milchwurz, Schadheilwurzel, Schmalwurz, Schwarzwurz, Wallwurz, Komfrei oder Wundallheil genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Gattung Beinwell (Symphytum) in der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae) gehört. Sie wird als Heilpflanze verwendet und angebaut.
Beschreibung
|links|Illustration |Borstenhaare
Erscheinungsbild, „Wurzelstock“ und Laubblätter
Der Echte Beinwell wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von meist 30 bis 60 Zentimeter, selten bis zu 1 Meter. Oft stehen mehrere Pflanzen zusammen. Der „Wurzelstock“ besteht aus gedrungen, purpur-braunen Hauptwurzeln, die eine Länge von bis zu 50 Zentimeter erreichen. Stängel und Blätter sind steif, borstig behaart oder bei Symphytum officinale subsp. uliginosum fast kahl. Der aufrechte bis aufsteigende, verzweigte Stängel besitzt lange, ziemlich gerade abstehende, weiße borstige Haare (Trichome).
Die wechselstängig am Stängel angeordneten Laubblätter sind groß. Der Blattgrund läuft je nach Unterart mehr oder weniger deutlich mit 2 bis 3 mm breiten Flügeln am Stängel herab. Die untersten 30 bis 60 Zentimeter langen und 10 bis 20 Zentimeter breiten Laubblätter sind lang gestielt und besitzen eine zungenförmig-lanzettliche bis eiförmige Blattspreite mit spitzzulaufenden oberen Ende. Die mittleren und oberen Laubblätter sind sitzend und besitzen eine kleinere Blattspreite, die mit einer Länge von bis zu 25 Zentimeter ei- bis lanzettförmig ist.
|links|Blütenstand mit violetten bis purpurfarbenen Blüten. |Staubblätter und Schlundschuppen. |Einzelne Klausen bei Reife.
Blütenstand, Blüte und Frucht
Die Blütezeit reicht je nach Standort von Mai bis September oder Oktober. Viele Blüten stehen in beblätterten, reichblütigen Doppelwickel zusammen. Die 2 bis 6 Millimeter langen Blütenstiele sind nickend.
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf etwa bis zu 7 Millimeter langen Kelchblätter sind bis zu einem Viertel ihre Länge verwachsen und die Kelchzipfel sind lanzettlich mit zugespitztem oberen Ende. Die meist hell-purpurfarbenen, schmutzig rotvioletten, violetten, aber auch gelblich-weißen, meist 1,4 bis 1,5 (1 bis 2) Zentimeter langen Kronblätter sind verwachsen und enden in dreieckigen Kronlappen mit zurückgebogenen Spitzen. Die Krone besitzt mit einer Länge von etwa 4 mm relativ lange Schlundschuppen. Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden; sie sind mit der Kronröhre verwachsen und überragen die Krone nicht. Die 3 Millimeter langen Staubfäden sind im unteren Bereich fast so breit wie die etwa 3,5 Millimeter langen Staubbeutel. Der Fruchtknoten der meisten Blüten ist steril.
Selten werden Klausenfrüchte gebildet, diese zerfallen in glatte, glänzende, schwarze Teilfrüchte (Klausen), die bei einer Länge von 3 bis 4 Millimeter schief eiförmig sind.
Synökologie
Der Echte Beinwell benötigt für die Bestäubung langrüsselige Hummeln. Auch hier stellen sich jedoch „Nektarräuber“ ein. Kurzrüsselige Erdhummeln beißen einfach dort, wo innen die Nektardrüsen sitzen, von außen ein Loch in die Blütenwand. Es kommt auch Selbstbestäubung vor.
Die Früchte werden von Ameisen ausgebreitet.
|Der Echte Beinwell wächst auf feuchten, nährstoffreichen Böden.
Vorkommen
Das weite Verbreitungsgebiet des Echten Beinwell in Eurasien reicht in West/Ost-Richtung von Spanien bis ins westliche Sibirien sowie China und in Nord/Süd-Richtung vom Vereinigten Königreich bis Italien sowie Rumänien. Er ist in allen Bundesländern Österreichs anzutreffen. In Südeuropa ist der Echte Beinwell eher selten und im Norden oft nur eingebürgert vertreten.
Der Echte Beinwell zeigt stickstoffhaltige Böden an. Als Standort werden sonnige bis halbschattige, feuchte, nährstoffreiche Böden, besonders Lehmböden, Gräben oder feuchte Wegränder bevorzugt, sowie feuchte Wiesen, Ufer, Auenwälder und Moorwiesen bis in Höhenlagen von 1000 Meter.