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Gewöhnliche Akelei Blüte lila Aquilegia vulgaris

Gewöhnliche Akelei Blüte gelb rosa Aquilegia vulgaris

Gemeine Akelei Blatt gruen Blüte weiß lila Aquilegia vulgaris

Waldakelei Blüte dunkel lila Aquilegia vulgaris

Wald-Akelei Blüte blau Aquilegia vulgaris

Gewöhnliche Akelei Blüte rosa Aquilegia vulgaris

Gemeine Akelei Blüte weiß Aquilegia vulgaris

Akelei rosa Blüte Aquilegia vulgaris

Akelei rot weiß Blüte Aquilegia vulgaris

Beschreibung von Gemeine Akelei

Die Gemeine Akelei oder Gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris), auch Wald-Akelei genannt, ist eine Pflanzen-Art aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die Gewöhnliche Akelei ist eine Sammelart mit etlichen Varietäten. Zu ihr werden daher zahlreiche weitere Aquilegien aus der Flora Europas gestellt. Die Gemeine Akelei wurde im Mittelalter und der frühen Neuzeit in vielfältiger Form in der Medizin verwendet. Aufgrund der ihr zugeschriebenen Symbolik ist sie außerdem auf zahlreichen mittelalterlichen Tafelgemälden zu finden.

Namensherkunft
Die Herkunft des Namens „Akelei“ wird unterschiedlich gedeutet. Die meisten Autoren, so auch das Herkunftswörterbuch des Duden führen die deutsche Bezeichnung „Akelei“ auf das lateinische Wort „aquila“ = Adler zurück, da der Sporn ähnlich gekrümmt ist wie der Schnabel und die Krallen eines Adlers. Andere Autoren wie etwa Esther Gallwitz verweisen darauf, dass der Pflanzenname erstmals von Hildegard von Bingen überliefert ist. Diese verwendet den althochdeutschen Namen „aglaia“ oder „agleya“. Eine Ableitung dieses Wortes vom indogermanischen „ak“, welches „spitz“ oder „scharf“ bedeutet ist dabei möglich. Angeblich habe erst Albertus Magnus den Bezug des Wortes zu „aquila“ gebildet.

In anderen Sprachen wird auf die Ähnlichkeit des Honigblatts zu einer Taube angespielt. So wird im englischsprachigen Raum die Akelei als „Columbine Flower“ bezeichnet. Auch manche deutsche Volksnamen spielen auf die Ähnlichkeit der fünf Blütenblätter zu fünf im Kreis sitzenden Vögeln an: So wird die Blume je nach Region auch „Taubenblume“, „Tauberln“ oder „Fünf Vögerl zusamm“ genannt.

Der Volksmund bezeichnet die Akelei auch als „Elfenhandschuh“ und „Frauenhandschuh“, als „Kapuzinerhütli“ oder „Pfaffenkäpple“. Auf die ihr zugeschriebenen liebesfördernden Wirkungen spielen die volkstümlichen Bezeichnungen „Venuswagen“ und der in der Schweiz gebräuchliche Name „Schlotterhose“ an.

Beschreibung
Die Gemeine Akelei ist eine kurzlebige, mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 30 und 60 Zentimetern erreicht, etwa 45 cm breit wird und über ein kräftiges Rhizom verfügt. In der Mitte der lockeren Blattrosette wachsen lange, reichverzweigte Stängel, an deren Blütenzweigen die gespornten glockenförmigen Blüten sitzen.

Die Laubblätter der Gemeinen Akelei sind bläulich-grün. Sie sind in drei gestielte Blättchen gefiedert, die wiederum in drei Lappen eingeschnitten und am Rand gekerbt sind. Die grundständigen Blätter sind lang gestielt, weiter oben am Stängel nimmt die Stiellänge ab und die Blättchen werden länglich oval und ganzrandig. Bald nach der Blütezeit zieht sich die Pflanze mit welkenden Blättern und Stängeln auf das Rhizom zurück.

Die Blüten erscheinen in der Zeit von Mai bis Juni und haben einen Durchmesser von drei bis fünf Zentimetern. Sie haben fünf kronblattartige Perigonblätter, die jeweils 1,5 bis 2,5 cm lang und 1,0 bis 1,5 cm breit sind. Die fünf Nektarblätter neigen sich glockenartig und tragen am Grunde Nektardrüsen. Die Blüten sind überwiegend blau gefärbt; gelegentlich treten jedoch auch bei der Wildform weiße, rotviolette oder blaue Blüten mit weißem Rand auf. Die blaue Farbe geht auf das Anthocyanidin Delphinidin zurück.

Sie bilden aus jedem einzelnen, freien Fruchtblatt die für Hahnenfußgewächse typischen Balgfrüchte. Während die Blüten nach unten gerichtet waren, stehen die Balgfrüchte aufrecht und enthalten die bis zu 2,5 mm langen, schwarz glänzenden Samen.

Die als Gartenpflanze kultivierten Sorten der Gemeinen Akelei gibt es neben dem dunklen Blau der Wildform auch mit weißen, rosa, roten und purpurnen Blüten. Strahlend weiße Blüten hat beispielsweise die Sorte ‚Nivea‘. Daneben gibt es auch Zuchtformen der Gemeinen Akelei, die zweifarbig sind, und solche mit gefüllten Blüten. Zu den von der Royal Horticultural Society empfohlenen Akelei-Sorten gehört beispielsweise die Zuchtform ‚Nora Barlow‘, die pomponförmige gefüllte und altrosa und weiß gefärbte Blüten hat.

Die Art ist diploid, sie hat die Chromosomenzahl 2n= 14.

Fortpflanzung
Bestäubung
Bestäubt werden die Akeleien nur von Insekten mit ausreichend langem Rüssel, etwa Hummelarten. Ein solcher Rüssel ist notwendig, um den am Grund der Sporne der Honigblätter ausgeschiedenen Nektar zu erreichen. Angelockt werden die Hummeln durch die Farbe der Blütenblätter sowie durch den Duft. Die Insekten halten sich mit den Vorderbeinen am Rand der Kronblätter fest und dringen mit ihrem Kopf in den lang ausgezogenen Sporn ein.

Die Akelei gehört zu den Pflanzen, bei denen Staub- und Fruchtblätter zu unterschiedlichen Zeitpunkten reifen. Über diesen Mechanismus stellen die Pflanzen sicher, dass die Narben der Blüte durch den Pollen einer anderen Pflanze bestäubt werden. Als sogenannte vormännliche Pflanze (Proterandrie) reifen bei der Akelei zuerst die Staubblätter. Daher wird, solange die Blüte sich noch in ihrem vormännlichen Stadium befindet, der Hinterleib der Hummeln mit Pollen eingestäubt. Sind die Blüten bereits älter und damit weiblich, nehmen die dann reifen Narben den Pollen auf, den die Hummeln von anderen Akeleipflanzen mitbringen.

Kurzrüsselige Hummeln beißen gelegentlich den Sporn der Akelei von außen an und holen sich den Nektar, ohne dabei die Blüte zu bestäuben. Ist das Loch vorhanden, finden sich auch bald Bienen ein, die gleichfalls als „Nektardiebe“ den Nektar aufnehmen, ohne eine Bestäubung vorzunehmen.

Verbreitung des Samens
Die Gemeine Akelei nutzt mehrere Mechanismen zur Ausbreitung ihrer Diasporen. Sie zählt sowohl zu den sogenannten Austrocknungsstreuern, als auch zu den Wind- und Tierstreuern.

Mit dem Verblühen der Blüten bilden sich die nach oben gerichteten Balgfrüchte aus, die auf den verlängerten elastischen Fruchtstielen sitzen. Während des im Juli beginnenden Reifungsprozesses dieser Balgfrüchte trocknen die Fruchtwände aus, und durch diesen Trocknungsprozess öffnen sich die Balgfrüchte ruckartig entlang ihrer längsverlaufenden Bauchnaht. Dabei werden die jeweils oberen Samen fortgeschleudert. Dieser Mechanismus wird als Austrocknungsstreuung bezeichnet. Typischer ist jedoch, dass die Samen der Gemeinen Akelei durch Wind oder Tiere verstreut werden. Der Wind löst die Samen aus den geöffneten Früchten und trägt sie mit sich fort. Bei Tieren verhaken sich die Balgfrüchte mit ihren behaarten Oberflächen für einen kurzen Moment im Fell der Tiere, um bei der Ablösung vom Tierfell ruckartig wieder nach oben zu schnellen. Dieser Rückstoß bewirkt, dass die Samen aus der Balgfrucht herausgeschleudert werden (sogenannte Semachorie).

Verbreitung und Unterarten
Die Gemeine Akelei ist in ganz West-, Mittel- und Südeuropa verbreitet, in England ursprünglich wohl nur in den Kalkgebieten Südenglands, in Skandinavien bis etwa 66° n. Br., in Dänemark wahrscheinlich nur auf Bornholm ursprünglich, sonst verwildert, auch für Skandinavien ist nur von einer Verwilderung auszugehen, im östlichen baltischen Gebiet aber spontan, in Russland meist verwildert, sowie weiterhin die Hochgebirge der Maghreb-Länder Nordafrikas. Im gemäßigten Asien und China wird die gemeine Akelei von verwandten Arten abgelöst.

Dabei liegt aber der Schwerpunkt ihrer natürlichen Vorkommen zumindest in der Atlantischen bis Zentraleuropäischen Florenregion fast ganz in den südlichen Unterprovinzen.

Standort
Die Art kommt zerstreut in kraut- und grasreichen, meist lichten Eichen- und Buchen-Mischwäldern (Fagetalia- oder Quercetalia pubescenis-Gesellschaften; schwache Querco-Fagetea-Klassencharakterart) vor, ferner im Randbereich von Hecken, auf Trocken- und Halbtrockenrasen sowie im Saumbereich von Wiesen, so im Geranion sanguinei und selten in Mesobromion-, Glatthaferwiesen (Arrhenatheretalia-) oder in Thlaspietalia-Gesellschaften. Die Standorte befinden sich auf sommerwarmen, mäßig trockenen bis frischen, nährstoff- und basenreichen, gern kalkhaltigen, mild-mäßig-sauer-humosen, lockeren, steinigen, sandigen oder reinen Lehmböden; es handelt sich um eine Mullbodenpflanze. Je sonniger der Standort ist, desto frischer sollte der Boden sein.

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