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Breitblättriger Merk Blüten Dolde weiß Sium latifolium
Beschreibung von Breitblättriger Merk
Der Breitblättrige Merk oder Große Merk Sium latifolium ist eine Pflanzenart in der Familie der Doldenblütler Apiaceae. Diese Sumpfpflanze ist in den Gemäßigten Breiten Eurasiens weit verbreitet.
Beschreibung
Erscheinungsbild und Laubblatt
Der Breitblättrige Merk wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 70 bis zu 150 Zentimeter. Es werden Faserwurzeln gebildet. Die Pflanzenteile sind kahl. Der einzeln stehende und verzweigte Stängel ist gefurcht.
Die wechselständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind in Blattscheide, Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind unpaarig gefiedert und bis zu 40 cm lang. Es liegt Heterophyllie Verschiedenblättrigkeit vor: es werden Unterwasserblätter und Luftblätter gebildet. Die Blattspreiten der untergetauchten Blätter sind zwei- bis dreifach gefiedert und der oberste Blattabschnitt ist linealisch. Die Blattspreiten der Überwasserblätter sind einfach gefiedert mit zwei bis sechs Paaren von Fiederblättern. Diese Fiederblätter sind 4 bis 7 bis zu 16 cm lang und 0,8 bis 2 cm breit, lanzettlich bis länglich und besitzen einen scharf gesägten Rand. Die obersten Blätter sind etwas reduziert und kleiner mit lineal-lanzettlichen oder linealischen Fiederblättern.
Blütenstand, Blüte und Frucht
Die Blütezeit reicht von Juli bis August. Die end- und seitenständig auf relativ langen Blütenstandsschäften stehenden doppeldoldigen Blütenständen besitzen einen Durchmesser von 6 bis 12 cm. Die zwei bis sechs ausgebreiteten bis zurückgebogenen Hüllblätter sind lineal-lanzettlich und ganzrandig mit einer Länge von 3 bis 5 mm. Es sind meist acht bis zehn, selten bis zu dreißig 1,5 bis 2,5 cm lange, ungleiche Strahlen vorhanden. Es sind einige Hüllchenblätter vorhanden, sie sind den Hüllblättern ähnlich und 5 bis 6 mm lang. Die Döldchen enthalten jeweils 15 bis 25 Blüten. Die Blütenstiele weisen eine Länge von 2 bis 3 mm auf.
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf winzigen Kelchzähne sind etwa 2 mm lang. Die fünf Kronblätter sind weiß. Die zwei Griffel sind zurückgebogen.
Die Doppelachäne besitzt ein zweigespaltenes Karpophor. Die etwa 3 mm langen und etwa 2 mm breiten, ellipsoiden Teilfrüchte besitzen dünne Rippen und sind dünn-korkig. Die Früchte reifen zwischen September und Oktober.
Chromosomenzahl und Inhaltsstoffe
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.
Die Doppelachänen enthalten 6 bis 7 % ätherisches Öl, darunter reichlich Limonen. In den Pflanzenteilen sind die giftigen Polyine: Falcarinol und Falcarinon vorhanden.
Autökologie
Der Breitblättrige Merk ist ein Hemikryptophyt und eine Schaftpflanze. Er wurzelt im Wasser nur bis zu einer Tiefe von 0,6 Meter. Die Unterwasserblätter fein zerteilt, das dient der Vergrößerung der Aufnahmefläche, da sie zugleich Wurzelfunktion erfüllen. Der Stängel besitzt ein Durchlüftungsgewebe und zeigt primäres Dickenwachstum. Vegetative Vermehrung erfolgt durch Wurzelsprosse.
Blütenbiologisch sind „Nektar führende Scheibenblumen“ vorhanden. Die Bestäubung erfolgt durch verschiedene Insekten, insbesondere Schwebfliegen.
Das in den Doppelachänen enthaltene 6 bis 7 % ätherisches Öl, darunter reichlich Limonen, das durch seine antibakterielle Wirkung Fäulnis verhindert und dadurch eine Schwimmausbreitung der Früchte erst ermöglichte.
Giftigkeit
Wurzel und Früchte sind durch die Polyine Falcarinol und Falcarinon giftig. Auswirkungen sind Erbrechen und Durchfall sowohl beim Menschen als auch bei Huftieren.
Vorkommen
Der Breitblättrigen Merk ist in den Gemäßigten Breiten Eurasiens weitverbreitet. Er kommt in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Spanien, auf den Britischen Inseln, Belgien, Niederlande, Polen, Italien, Tschechien, Ungarn, Bulgarien, im ehemaligen Jugoslawien, Albanien, Dänemark, Norwegen, Finnland, dem europäischen Teil Russlands, Weißrussland, den Baltischen Staaten, im westliche Sibirien und im westlichen Kasachstan vor.
Der Breitblättrige Merk gedeiht auf nährstoffreichen Schlammböden an den Ufern von Binnengewässern.
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung von Sium latifolium erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum …