Blutwurz Pflanzen-Arten Gallerien Bilder
Blutwurz Fingerkraut Blüte gelb Potentilla erecta
Gewöhnliche Ochsenzunge Blatt Blüte blau lila Anchusa officinalis
Gemeine Ochsenzunge Blüte blau Anchusa officinalis
Beschreibung von Blutwurz
Die Pflanzenart Blutwurz Potentilla erecta, auch Dilledapp, Durmentill, Natter n wurz, Rotwurz, Ruhrwurz, Siebenfinger oder Tormentill genannt, gehört zur Familie der Rosengewächse Rosaceae
Beschreibung
Die Blutwurz ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 10 bis 30 bis 50 Zentimeter erreicht Sie wächst aus einem kräftigen und kriechenden Rhizom, das einen Durchmesser von bis cm hat, verholzt und innen blutrot ist Der aufrechte bis niederliegende Stängel ist oben mehrästig, beblättert und unterschiedlich behaart Die lang gestielten Rosettenblätter sind dreiteilig selten einzelne vier- bis fünfteilig, grob und gezähnt, im Gegensatz zu den sitzenden bis kurzgestielten Stängelblättern, die immer dreiteilig sind Es sind drei bis fünf große Nebenblätter vorhanden, deshalb erscheinen die Laubblätter mehrteilig
Die auf langen Stielen einzeln in den Blattachseln entspringenden Blüten weisen einen Durchmesser von etwa Zentimeter auf Die Kelchblätter sind mehr oder weniger so lang wie Kronblätter Die meist vier zuweilen auch fünf oder sechs gelben Kronblätter sind frei, verkehrt herzförmig und bis mm lang
Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober Die Bestäubung erfolgt durch Insekten
Die Chromosomenzahl beträgt n = 14
Verbreitung
Die Blutwurz ist häufig, in ganz Europa verbreitet Als Standort werden Mischwälder, Heiden, Magerwiesen, Niedermoore mit mäßig sauren Böden bevorzugt Die Pflanze gilt als Magerkeitszeiger Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 1885
Nutzung
Die Blutwurz hat ihren Namen von dem blutroten Saft, der beim Anschneiden aus dem gelblich-weißen Rhizom austritt Im Mittelalter wurden mit Blutwurz noch verschiedene Drogen bezeichnet, denen man blutstillende Eigenschaften nachsagte, heute meint man damit ausschließlich den Tormentill, den die moderne Phytotherapie als ausgezeichnet verträgliche Gerbstoffdroge schätzt, die akute Durchfälle lindert In einigen Regionen, z B im Bayerischen Wald, wird aus Blutwurz ein Likör oder Schnaps hergestellt br-Online: „Rache ist Blutwurz“, gesichtet am 28 Juli 2009, der als Digestif gereicht wird
Blutwurz in der Phytotherapie
In der Pflanzenheilkunde wird das schwarzbraune, bevorzugt im Frühjahr oder im Herbst kurz vor oder kurz nach der Blüte ausgegrabene, in der Sonne getrocknete, von den Wurzeln befreite und zerkleinerte Rhizom verwendet, entweder als alkoholischer Auszug Tinktur, oder als Tee Wirksame Inhaltsstoffe sind neben Gerbstoffen Tanninen der rote Farbstoff Tormentol, das Glykosid Tormentillin, Flavonoide, Phenolkarbonsäure, Saponine, Harz, Gummi und ätherische Öle Der Saft der Pflanze wirkt im Laborversuch hemmend auf das Wachstum von Bakterien und Viren
Blutwurz wirkt stark zusammenziehend adstringierend, austrocknend und entzündungshemmend antiphlogistisch, Zubereitungen des Tormentill werden daher wie andere gerbstoffhaltige Drogen Eichenrinde, Ratanhiawurzel äußerlich in Form von Spülungen oder Pinselungen bei entzündlichen Erkrankungen der Mund- und Rachenschleimhaut, bei Entzündungen des Zahnfleischs und anderen Erkrankungen des Rachens und des Kehlkopfes verwendet von wem?, außerdem bei Verbrennungen Innerlich genommen werden sie bei akuten, unspezifischen Durchfallerkrankungen eingesetzt und sind indiziert bei Enteritis und Fieber sowie zur Stärkung des Magens
Nicht verwechselt werden darf die Blutwurz mit der Kanadischen-Blutwurz, ebenfalls eine Heil- und Giftpflanze