Bitterorange Pflanzen-Arten Gallerien Bilder
Bitterorange Blüte weiß Blatt grün Citrus × aurantium
Beschreibung von Bitterorange
Die Bitterorange oder Pomeranze Citrus × aurantium L., auch Sevilla-Orange und Saure Orange genannt, ist eine Zitruspflanze. Ihre Frucht ist orangenähnlich, aber bitter und kleiner. Entstanden ist die Bitterorange als Hybride zwischen der Pampelmusenart C.maxima und Mandarinenart C.reticulata. wahrscheinlich im Süden Chinas.
Beschreibung
Die Bitterorange wächst als immergrüner, bis zehn Meter großer Baum mit einer runden Krone. Die Zweige sind in den Blattachseln mit Dornen besetzt, die meist dünn und kurz sind, an jungen, stark wachsenden Trieben aber auch fünf bis acht Zentimeter Länge erreichen können.
Die ovalen Blätter enden in einer etwas ausgezogenen, aber stumpfen Blattspitze und sind am Blattgrund abgerundet bis keilförmig zulaufend. Der Blattstiel ist zwei bis drei Zentimeter lang und deutlich herzförmig verbreitert geflügelt : die Breite beträgt nahe der Blattspreite ein bis zwei Zentimeter, zum Spross hin läuft die Verbreiterung keilförmig aus. Die Blätter enthalten Öldrüsen, der Geruch des Öls Petitgrain wird als angenehm empfunden.
Die weißen Blüten duften ebenfalls stark. Fünf bis zwölf Prozent der Blüten enthalten nur Staubgefäße, kein Gynoeceum.
Die Früchte sind rundlich, etwas abgeplattet, die im reifen Zustand leuchtend orange Schale ist dicker und unebener als die der Orange. Die äußere, farbige Schale lässt sich relativ leicht abschälen. Im Innern ist die Frucht in zehn bis zwölf Segmente eingeteilt, viele Sorten enthalten zahlreiche Samen. Das Fruchtfleisch ist sauer, die weiße Schicht unter der Schale Mesokarp, Albedo und die Häutchen um die einzelnen Segmente Endokarp schmecken bitter. Die zentrale Achse der Frucht ist zur Reifezeit meist hohl. Erntezeit im Mittelmeerraum ist Januar bis Februar.
Verwendung
Aus der äußeren Fruchtschale wird Orangeat und aus der gesamten Frucht Orangenmarmelade hergestellt, wobei die äußere Fruchtschale abgeschält und zerkleinert cut dem Gelee beigegeben wird. Außerdem werden Schalen und Saft der Pomeranze für die Herstellung des Likörs Curaçao und der italienischen Bitterorangenlimonade Aranciata Amara sowie der maltesischen Bitterorangenlimonade Kinnie benötigt.
Die Pomeranze liefert auch der Parfümerie gleich drei sehr wichtige Duftbausteine, die sich geruchlich deutlich voneinander unterscheiden:
- Neroliöl aus den Blüten. Als Nebenprodukt der Wasserdampfdestillation fällt als Kondenswasser das sogenannte Orangenblütenwasser an.
- Bitterorangenöl aus den Fruchtschalen. Wichtiger Duftbaustein in Eau de Cologne und vielen frischen „zitronigen“ Duftwässern.
- Petitgrainöl Bigarade aus Blättern, Zweigen und den unreifen grünen Früchten. Als Nebenprodukt fällt das Eau des Brouts an.
In mittelalterlichen Duftrezepturen verwendete man auch ein wässriges Destillat aus den Blüten, das Aqua Naphae genannt wurde.
Synephrin ist ein in der Bitterorange vorkommender Stoff, der als Fatburner vermarktet wird. Es werden ähnliche Effekte wie bei dem pharmakologisch verwandten Ephedrin versprochen, die tatsächliche Wirksamkeit ist allerdings sehr umstritten.
Hesperidin wird aus der getrockneten Frucht mittels Auskochen mit Wasser und anschließender Extraktion mit Natronlauge gewonnen. Dieser Naturstoff dient als Ausgangsprodukt der Synthese für Diosmin, einem Wirkstoff für Arzneimittel des kardiovaskulären Systems.
Die getrocknete Blütendroge wird als Geschmack- und Geruchskorrigens in pharmazeutischen Zubereitungen, vor allem Tees eingesetzt ….