Beifuß Pflanzen-Arten Gallerien Bilder
Gemeiner Beifuss Blatt grün Artemisia vulgaris
Ludwigs Beifuss Blatt weißlich Artemisia ludoviciana
Feld Beifuß Zweige grün Artemisia campestris
Feld-Beifuß Staude Blatt grün Stängel rötlich Artemisia campestris
Österreichischer Beifuss Blatt silber Artemisia austriaca
Beschreibung von Beifuß
Der Gewöhnliche Beifuß oder Gemeine Beifuß Artemisia vulgaris, auch Gewürzbeifuß oder einfach Beifuß genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Artemisia in der Familie der Korbblütler Asteraceae, veraltet Compositae. Weitere deutsche Trivialnamen sind Besenkraut, Fliegenkraut, Gänsekraut, Johannesgürtelkraut, Jungfernkraut, Sonnenwendkraut, Weiberkraut, Werzwisch, Wilder Wermut oder Wisch. Vom Gemeinen Beifuß gibt es eine europäische Artemisia vulgaris var. vulgaris und eine asiatische Varietät Artemisia vulgaris var. indica, die sich geringfügig in der Zusammensetzung des ätherischen Öls unterscheiden. Die Pollen des Beifuß sind ein häufiger und bekannter Auslöser allergischer Reaktionen.
Beschreibung
Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 60 Zentimeter bis zu Meter. Die meist aufrechten Stängel sind höchstens spärlich behaart. Die fiederteiligen Laubblätter sind derb, meist 2,5 bis selten bis zu 10 Zentimeter lang und bis Zentimeter breit. Die Blattoberseite ist grün, die Unterseite auf Grund von Behaarung grau-weißlich.
In endständigen, rispigen Blütenständen stehen viele körbchenförmige Teilblütenstände zusammen. Die unscheinbaren, weißlich-grauen, gelblichen oder rotbraunen Blütenkörbchen weisen eine Höhe von 2,5 bis 3,8 Millimeter und einen Durchmesser von bis Millimeter auf. Die Blütenkörbchen enthalten nur fertile, radiärsymmetrische Röhrenblüten, außen sieben bis zehn weibliche und innen selten fünf bis acht bis 20 zwittrige. Die eiförmigen Hüllblätter sind filzig behaart. Die gelblichen bis rötlich-braunen Röhrenblüten sind bis Millimeter lang. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September.
Die glatten, dunkelbraunen bis schwarzen, ellipsoiden Achänen sind 0,5 bis Millimeter lang und 0,1 bis 0,3 Millimeter breit. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18, 36, 40 oder 54.
Name
Der deutsche Name Beifuß althochdeutsch pīpōʒ, mittelhochdeutsch bībuoʒ wird von dem althochdeutschen Verb bōʒen „stoßen, schlagen“ abgeleitet. Der Zusammenhang ist unklar, gegebenenfalls besteht er darin, dass die Blätter zur Verwendung gestoßen wurden oder aufgrund ihrer nachgesagten abstoßenden Wirkung auf sogenannte dunkle Mächte. Verwandt ist auch Amboss.
Die volksetymologische Umdeutung zu Fuß sichtbar bereits an der mittelhochdeutschen Nebenform bīvuoʒ steht in Zusammenhang mit einem Aberglauben, wonach Beifuß beim Laufen Ausdauer und Geschwindigkeit verleihen würde, wie bereits Plinius berichtete.
Lateinischer Name nach der griechischen Göttin Artemis, der Göttin der Jagd und Geburt
Vorkommen
Beifuß ist ein typisches „Hackfrucht-Unkraut“ und verbreitete sich vermutlich zusammen mit dem neolithischen Ackerbau. In Mitteleuropa findet er sich seit der Bandkeramik. Die ursprüngliche Verbreitung des Beifuß ist heute nicht mehr zu bestimmen, nachdem er durch den Menschen über fast alle nördlichen Gebiete der Erde verbreitet wurde. Auf nährstoffreichen Böden, vor allem Ruderalfluren, kommt der Beifuß wild vor.
Der Beifuß ist in allen Bundesländern Österreichs sehr häufig anzutreffen.
Der Anbau zur Gewinnung von in der Parfümindustrie genutztem Öl findet in Nordafrika Algerien, Marokko und Südeuropa Frankreich, Balkan statt.