Euphrasia officinalis (Textquelle Wikipedia)
Der Gemeine oder Große Augentrost (Euphrasia officinalis, Euphrasia rostkoviana, E. officinalis subsp. rostkoviana) ist eine Wiesenpflanze aus der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae).
Namen
Wie viele der Pflanzen, die in der Volksheilkunde Verwendung finden, trägt auch der Gemeine Augentrost eine Reihe deutschsprachiger Trivialnamen. Weitere Namen für die Pflanzen-Art sind Augendank, Augustinuskraut, Gibinix, Grummetblume, Herbstblümle, Heuschelm, Milchschelen oder Wegleuchte sowie Adhil.
Den weiteren Namen Wiesenwolf verdankt der Augentrost seinen Saugwurzeln, mit denen er benachbarten Gräsern Mineralien und Nährstoffe direkt aus deren Wurzeln entzieht und so deren Wachstum hemmen kann (Halbschmarotzer). Aus dieser Eigenschaft resultiert auch der Name Milchdieb, da durch den schlechteren Wuchs der Gräser der Ertrag des Weideviehs gemindert werden kann.
Die wissenschaftliche Einteilung der Gattung Augentrost ist noch umstritten. Teilweise wird Euphrasia rostkoviana mit weiteren ähnlichen Pflanzen zu Euphrasia officinalis zusammengefasst und dann als Unterart Euphrasia officinalis subsp. rostkoviana angesprochen.
Beschreibung
Die einjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis 25 cm. Die Blüten sind weiß, häufig violett geadert und haben auf den unteren Blütenblättern einen gelben Fleck. Die Blätter sind knapp einen Zentimeter lang, kreuzweise gegenständig, ungestielt, eiförmig-länglich und gekerbt gezähnt. Wie der gesamte Blütenstand sind sie dicht drüsenhaarig.
Ökologie
Der Gemeine Augentrost ist ein einjähriger Halbschmarotzer auf Wiesenpflanzen; seine Samen sind nur in deren Einflussbereich keimfähig. Mit Hilfe von Saugwurzeln wird das Xylem von Wirtspflanzen angezapft. Die Art zeigt Saisondimorphismus, d.h. im Sommer und im Herbst heranwachsende Pflanzen haben eine unterschiedliche Gestalt.
Die Blüten sind vorweibliche „Eigentliche Lippenblumen“. Bei Berührung der Staubbeutel rieselt der trockene Pollen auf die Blütenbesucher herab. Bestäuber sind besonders Bienen und Schwebfliegen. Die Absonderung von Nektar erfolgt an der Unterseite des Fruchtknotens. Die gelben Saftmale der Blüten werden auch als Staublattattrappen gedeutet, weil die Bestäuber die Blüten auch außerhalb der männlichen Phase anfliegen. Bei älteren Blüten ist Selbstbestäubung möglich, indem sich durch Wachstum der Blütenkrone Staubbeutel und Narbe berühren. Die Blütezeit ist in Mitteleuropa von Juli bis September.
Die Früchte sind 2-klappige Kapseln, die sich in trockenem Zustand etwas spreizend öffnen und damit als Wind- und Tierstreuer wirken. Die ganze Pflanze wird u.a. wegen der grannig gezähnten Deckblätter auch mit Heu oder Tierfellen verbreitet, was einer Zufalls- und Klettausbreitung entspricht. Die Samen selbst breiten sich als Körnchenflieger aus. Fruchtreife ist von September bis Oktober.
...
Ort der Bild-Aufnahme
Interessiert weitere Arten in der Gattung: Augentrost, Augentroste, Euphrasia zu sehen?
Taxonomie
Pflanzenart: Euphrasia officinalis, Euphrasia rostkoviana, Gemeiner Augentrost
Pflanzengattung: Augentrost, Augentroste, Euphrasia
Pflanzenfamilie: Orobanchaceae, Sommerwurzgewächse
Vorkommen: Europa, Mitteleuropa, Österreich, Südeuropa, USA
Inhaltsstoffe: Aucubin, Catalpol, Euphrosid, Flavonoide, Lignane, Phenolcarbonsäuren
Heilende Wirkung: Augentrost, Euphrasia officinalis
Die Kommentarfunktion ist geschlossen